REUTLINGEN/HECHINGEN. In der Region Neckar-Alb hat es am Mittwochmorgen 205 Verkehrsunfälle (Stand 10 Uhr) gegeben. Betroffen seien laut Polizei die Landkreise Reutlingen, Tübingen, Esslingen und Zollernalb. »In unserem Lagezentrum erreichen uns nahezu minütlich Meldungen von neuen Unfällen«, so Polizeisprecher Michael Schaal. Um das Aufkommen zu bewältigen, seien alle Annahmeplätze belegt worden.
Eine Million Euro Sachschaden
Bei neun Verkehrsunfällen wurden elf Personen leicht verletzt. Nicht mitgezählt sind gestürzte Fußgänger beziehungsweise zu Sturz gekommene Zweiradfahrer, die vom Rettungsdienst versorgt wurden. Schwerverletzten seien bislang nicht zu beklagen. Den Gesamtschaden der Unfälle schätzt die Polizei auf etwa eine Million Euro. Schaal warnte: »Überall kann es weiterhin spiegelglatt auf den Straßen sein. Der Regen hält an und bei minus ein bis minus drei Grad gefriert der sofort.«
25 Autos krachen bei Hechingen ineinander
Der folgenreichste Verkehrsunfall ereignete sich auf der B27 bei Hechingen. Laut Polizei Reutlingen sind dort bis zu 25 Autos ineinander gekracht. Die Massenkarambolage ereignete sich um kurz nach neun Uhr auf spiegelglatter Fahrbahn. Dabei gab es nach Aussage von Polizeisprecher Gerhard Jaudas zwei Leichtverletzte und großen Blechschaden an den Fahrzeugen. Das Trümmerfeld soll sich über etwa 500 Meter erstrecken. Die B27 bleibt voll gesperrt, bis das verunglückte Fahrzeug geborgen ist. Polizei, THW, Rettungskräfte und Feuerwehr sind im Großeinsatz. Dieser dürfe noch eine Zeit andauern.
Keine größeren Verkehrsbehinderungen
Größere Verkehrsbehinderungen wegen der Unfälle oder der Unfallaufnahme durch die Polizei seien der Polizei nicht bekannt. Michael Schaal wies darauf hin, dass die Polizeistreifen wegen der angespannten Lage nicht immer schnell am Unfallort eintreffen könnten. Da könne es durchaus zu Verzögerungen kommen. »Die sind alle auf Hochtouren im Einsatz«, fasste der Polizeisprecher zusammen.
Polizei und Streudienste im Dauereinsatz
Die Streu- und Räumdienste seien permanent im Einsatz und bekämpften das Glatteis auf den Straßen, Geh- sowie Fahrradwegen. Schaal riet in dieser Lage dazu, auf nicht unbedingt notwendige Fahrten zu verzichten: »Wer kann, sollte tatsächlich zu Hause bleiben.«
Die Technischen Betriebsdienste Reutlingen (TBR) waren nach Angaben des stellvertretenden Leiters, Matthias Kuster, bereits ab 2.30 Uhr mit ihren Räum- und Streufahrzeugen im Einsatz. Kuster: »Die Wetterlage hat sich seither nicht wesentlich geändert. Zunächst war es gefrierender Regen, mittlerweile haben wir gefrierenden Nebel an vielen Stellen.« Der Großeinsatz der TBR gehe weiter. Die Glatteisgefahr sei noch akut, gerade auf Wegen und Garageneinfahrten. (GEA)