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Wie ein neuer Münsinger Dünger aus Schafwollpellets mittlerweile ankommt

Der Verein Biosphärengebiet Schwäbische Alb unterstützt gemeinsam mit Kommunen und Akteuren die Schäferei.

Die BruderhausDiakonie in Münsingen-Buttenhausen verwendet für ihre Bioland-Gärtnerei Schafwolle zur Düngung.  FOTO: BSG SCHWÄBI
Die BruderhausDiakonie in Münsingen-Buttenhausen verwendet für ihre Bioland-Gärtnerei mittlerweile Schafwolle zur Düngung. Foto: BSG SCHWÄBISCHE ALB
Die BruderhausDiakonie in Münsingen-Buttenhausen verwendet für ihre Bioland-Gärtnerei mittlerweile Schafwolle zur Düngung.
Foto: BSG SCHWÄBISCHE ALB

MÜNSINGEN. Seit anderthalb Jahren läuft die Aktion »Wir wollen’s – Düngen mit Schafwollpellets« des Vereins Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Ziel ist es, dass immer mehr natürlicher, organischer und regionaler Pflanzendünger anstatt chemisch hergestelltem Mineraldünger im Biosphärengebiet eingesetzt wird.

Zwei Unternehmen für Schafwollpellets gibt es im Biosphärengebiet: Pellet Sheep aus Beuren und das Pelletzentrum-Alb aus Römerstein-Böhringen. Letzteres ist inzwischen ebenfalls Teil der Partner-Initiative des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Seit Beginn der Aktion im Mai 2023 wurden rund drei Tonnen Pellets auf kommunalen Grünflächen verwendet und immer mehr Städte und Gemeinden wollen sich an der Aktion beteiligen.

Verwendung für die Restwolle

Durch Beweidung pflegen Schafherden seit Jahrhunderten die Landschaft der Schwäbischen Alb und erhalten Lebensräume wie die typischen artenreichen Wacholderheiden. Sie tragen zum Erhalt und zur Förderung der Biodiversität bei.

Beteiligte Schäfereien freuen sich über den neuen Verwendungszweck für die anfallende Restwolle durch diese Aktion. Die Pellets aus Schafwolle sind ein natürlicher Langzeitdünger. Bei der Verrottung werden Nährstoffe freigesetzt, die das Pflanzenwachstum unterstützen. Der Dünger kann vielseitig verwendet werden, beispielsweise bei Neupflanzungen von Bäumen und Sträuchern oder auch im Gemüsegarten.

Positiv fällt die Einordnung der Klimaschutz-Agentur im Landkreis Reutlingen für die Verwendung der Schafwollpellets in Bezug auf die Klimabilanz aus. Im Juli wurde die »Treibhausgas-Bilanzierung verschiedener Anwendungsfälle von Schafwolle im Biosphärengebiet Schwäbische Alb« veröffentlicht. Sie untersucht die Entstehung von Treibhausgasen bei der Herstellung und Nutzung von Schafwollpellets für die Düngung und vergleicht diese mit konventionellem mineralischen Dünger. Die Ergebnisse der Untersuchung sind online einsehbar. Gemeinsame Aktionen, wie das Installieren von Beetschildern im September in Münsingen, beziehen die beteiligten Kommunen und Akteure mit ein.

Die biologische Vielfalt steigern

Zudem enthalten die Schilder über einen QR-Code Tipps zur Anwendung der Pellets im eigenen Hausgarten. Die BruderhausDiakonie in Münsingen-Buttenhausen verwendet für ihre Bioland Gärtnerei ebenfalls Schafwolle zur Düngung und verkauft dort Pellets, die aus der Schurwolle der eigenen Schafe hergestellt werden. Der Grüntrupp des Landkreises Esslingen nutzt auf immer mehr Flächen den regional hergestellten Dünger. Ebenso wie die Gemeinde Lenningen und die Städte Bad Urach, Pfullingen, Reutlingen, Kirchheim unter Teck, Owen, Laichingen oder der Ehinger Ortsteil Frankenhofen.

Auch die Firma Flomax Naturmode, eines der Partnerunternehmen des Biosphärengebiets Schwäbische Alb, setzt auf regionale Schafwollpellets bei der Düngung von Außengelände und Pflanzkübeln vor den Filialen. »Ich freue mich, dass immer mehr Städte und Gemeinden im Biosphärengebiet und darüber hinaus Schafwollpellets verwenden. Es ist ein weiterer Mosaikstein zur Steigerung der biologischen Vielfalt in unserem unmittelbaren Lebensumfeld«, blickt der Vorsitzende des Biosphärengebiets Schwäbischen Alb und Reutlinger Landrat Dr. Ulrich Fiedler positiv auf die ersten anderthalb Jahre der Aktion zurück.

Kommunen und Unternehmen, die an dem Einsatz der Schafwollpellets Interesse haben, können sich per E-Mail bei Anna-Naemi Krauß vom Verein Biosphärengebiet Schwäbische Alb melden. (eg) 

www.biosphaerengebiet-alb.de/ schuetzen-entwickeln/schaeferei/ schafwollpellets a.krauss@verein-biosphaerengebiet-alb.de