MÜNSINGEN/ENINGEN. Unter dem Titel »Rettet die Wacholderalb« stellt der Förderverein Eninger Kunstwege künstlerische Arbeiten von HAP Grieshaber im Biosphärenzentrum Schwäbische Alb in Münsingen-Auingen aus. Zu sehen sind die Werke ab Mittwoch, 15. Januar, bis einschließlich Sonntag, 23. März, jeweils mittwochs bis sonntags von 11 bis 16 Uhr. Das teilt das Regierungspräsidium in Tübingen mit.
Entwicklung angestoßen
Der Eninger Künstler HAP Grieshaber hatte im Jahr 1969 gemeinsam mit dem Schwäbischen Heimatbund Geld gesammelt, um ökologisch wertvolle, aber gefährdete Flächen auf der Schwäbischen Alb aufzukaufen und zu pflegen. 1973 brachte der Künstler mit seiner Doppelnummer 19/20 der Zeitschrift »Engel der Geschichte« einen emotionalen und bewegenden Aufruf zum Erhalt der Wacholderheiden heraus. Künstlerkollegen und Schriftsteller stellten Beiträge zur Verfügung. Damit wurde eine Entwicklung angestoßen, die man als Wegbereitung für das Biosphärengebiet Schwäbische Alb bezeichnen kann.
Dokumente, Fotografien und künstlerische Arbeiten zeigen den Weg bis zum heutigen charakteristischen Landschaftsbilds der Schwäbischen Alb auf. Das Biosphärenzentrum zeigt ausgewählte Werke in einer neuen Wechselausstellung.
Besucher haben zudem die Möglichkeit, neben der interaktiven Dauerausstellung zum von der UNESCO ausgezeichneten Biosphärengebiet Schwäbische Alb und zu den Exponaten zum Geopark Schwäbische Alb auch diese künstlerischen Eindrücke mitzunehmen.
Gesellschaftspolitisch engagiert
HAP Grieshaber (1909 bis 1981), ursprünglich Helmut Andreas Paul Grieshaber, war ein deutscher Maler und bildender Künstler. Er lebte und wirkte einen Großteil seines Lebens in Eningen am Fuß der Achalm. Sein bevorzugtes Medium war der großformatige abstrahierende Holzschnitt.
Grieshaber engagierte sich auch gesellschaftspolitisch, so zum Beispiel im Bereich Landschaftsschutz und Ökologie, gegen Atomkraftwerke und für den Brückenschlag zwischen den beiden deutschen Staaten DDR und BRD. Und er verarbeitete diese »großen Themen« der Menschheit in und durch seine Holzschnitte. Mit wachsamem Blick nahm er das Zeitgeschehen wahr, und formulierte in seinen Drucken seinen Blick auf die Dinge und auf die Welt – Forderungen, die bisweilen heutigen aktuellen Debatten und Forderungen standhalten. (eg)