REUTLINGEN. Der TSV Eningen marschierte vergangene Saison durch die Reutlinger A-Liga und darf sich nun eine Etage höher messen. Da bleibt natürlich die Frage nach dem Eninger Erbe. Welche Mannschaft setzt sich offen den Aufstieg als Ziel, wer hält sich eher bedeckt – und wer weiß gar nicht, dass man um den Aufstieg ein Wörtchen mitreden kann?
Der TSV Sondelfingen errang vergangene Saison nach einem starken Finish den dritten Rang. Die Favoritenrolle liegt daher für die Mannschaft von Trainer Alexander Blehm nahe. Er selbst will das aber nicht ganz so offen zugeben: "Wir waren jetzt zwei Mal richtig gut mit dabei, sind ein Mal Zweiter, letzte Runde Dritter geworden. Klar wollen wir deshalb auch diese Saison wieder oben mitspielen." Er weiß aber auch um die starke Konkurrenz. "Den TB Kirchentellinsfurt II und Absteiger TSV Pliezhausen schätze ich schon stark ein.
Oferdingen wird auch wieder oben mitmischen und Riederich hat sich gut verstärkt." Blehm geht daher von einem "engen Aufstiegsrennen" aus. Ein wenig schmerzt ihn zwar der Abgang von Marcel Schreyer, "das reißt ein kleines Loch", aber Ersatz haben die Sondelfinger mit Volkan Salici von den Young Boys Reutlingen auch schon bekommen. "Marcel ist ein richtig guter Spieler. Er wollte jetzt etwas Neues ausprobieren. Das ist zwar schade, aber mit Volkan haben wir einen Spieler bekommen, der ihn ersetzen kann."
Lange Zeit im Rennen um den Aufstieg war auch der TSV Oferdingen. Trainer Steffen Küttner war mit der Leistung seines Teams in der vergangenen Spielrunde überaus zufrieden, gibt aber zu: »Da haben wir in der Hinrunde fast schon über unserem Limit gespielt.« Daher stapelt er für die kommende Saison etwas tiefer. »Am Ende sind wir Fünfter geworden. Ich wäre zufrieden, wenn wir uns verbessern würden, ganz oben mitzuspielen wird aber sehr schwierig.« Da sieht er eher den TSV Sondelfingen und den TB Kirchentellinsfurt II. Beim Erreichen der gesteckten Ziele soll auch Oferdingens einziger Neuzugang Dennis Hagan helfen, der von den Young Boys Reutlingen kommt. Er wird Küttner nicht nur auf dem Platz, sondern auch als Co-Trainer unterstützen.
Kleinfelder und Egner fehlen
Ein Platz vor Oferdingen schloss der TSV Glems ab, den viele mit auf der Rechnung haben. Aber ebenso wie sein Kollege Küttner äußert sich auch der Glemser Trainer Thomas Stoof nur vorsichtig zu den Zielen: »Wir wollen uns im Vergleich zur letzten Saison verbessern, aber das wollen wahrscheinlich alle Mannschaften.« Einen kleinen Wermutstropfen muss Stoof verkraften. Sowohl Dennis Kleinfelder, als auch Jochen Egner werden mit Fußball aus privaten Gründen kürzertreten undnicht mehr regelmäßig zur Verfügung stehen. »Das sind zwei super Spieler, deren Wegfall wir erstmal kompensieren müssen«, meinte Stoof.
Wer am Ende tatsächlich ganz oben steht, hängt auch davon ab, wie gut die Mannschaften aus den Startblöcken kommen. Blehm ist sich dessen auch bewusst: »Letzte Saison haben wir die ersten Spiele verloren und sind danach ein wenig hinterher gelaufen.« Das will keines der genannten Teams. Der Start in die neue Saison der Reutlinger A-Liga wird also richtungsweisend. (GEA)