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Biber-Bissspuren bei der Reutlinger Stadthalle

Der Biber breitet sich in Reutlingen aus. So baut und staut im Markwasen eine unterdessen vierköpfige Familie. Nun finden sich Bissspuren am Echazufer bei der Stadthalle. Wie die Stadt reagiert.

Lecker: Auch die Bäume beim ZOB schmecken Bibern.  Dass sich ein Tier tatsächlich im Stadtzentrum ansiedelt, halten Experten abe
Lecker: Auch die Bäume beim ZOB schmecken Bibern. Dass sich ein Tier tatsächlich im Stadtzentrum ansiedelt, halten Experten aber für eher unwahrscheinlich. Foto: Andrea Glitz
Lecker: Auch die Bäume beim ZOB schmecken Bibern. Dass sich ein Tier tatsächlich im Stadtzentrum ansiedelt, halten Experten aber für eher unwahrscheinlich.
Foto: Andrea Glitz

REUTLINGEN. »Letale Entnahme« - zu Deutsch Abmurksen - droht Bibern mittlerweile auch in Baden-Württemberg: Als Ultima Ratio, wenn sie zu viel Schaden anrichten. Am Freizeitpark Markwasen tun sich unterdessen vier Nager gütlich: Mark nebst Gattin und nun zwei Kindern, berichtete SER-Betriebsleiter Frank Bader im Technischen Betriebsausschuss. Bis auf den Drang, einen Teilabschnitt der Finnenbahn gelegentlich unter Wasser zu setzen, sind die Baukünste der Familie dort gut zu tolerieren - auch wenn sie die Mitarbeiter der Stadtentwässerung durchaus beschäftigen. Eine zusätzliche Ableitung des Wassers habe nun die Lage auf der Finnenbahn entspannt.

Mit der Nachtkamera eingefangen: einer der beiden Jungbiber im  Reutlinger Markwasen.
Mit der Nachtkamera eingefangen: einer der beiden Jungbiber im Reutlinger Markwasen. Foto: Markus Redl
Mit der Nachtkamera eingefangen: einer der beiden Jungbiber im Reutlinger Markwasen.
Foto: Markus Redl

Bader berichtete aber auch von Bissspuren an markanter Stelle: an der Echaz im Bereich der Reutlinger Stadthalle. Die fast ausgestorbene Tierart breitet sich erfolgreich aus, seit sie unter strengem Schutz steht. Damit wächst auch der Siedlungsdruck. Über den Neckar schwimmen die Tiere in Breitenbach, Echaz und Co. und suchen nach freien Revieren. »In Reutlingen fühlen sie sich offensichtlich wohl«, merkte Baubürgermeisterin Angela Weiskopf im Ausschuss an.

»Die Echaz wird kein Top-Biberquartier«

Damit es bei einer kleinen Zwischenmahlzeit bleibt, wurden nun zur Begrenzung des Nahrungsangebots bei der Stadthalle Drahtkörbe um größere Bäume in Echaznähe gestellt und Verbissschutzanstriche angebracht.

Drohen Bürgerpark und Musentempel Überflutung, wenn einer der haarigen Architekten seinen Wohnsitz ins Herz der City verlegt und dort seiner Dammbaukunst frönt? Torsten Müller, Abteilungsleiter Gewässer und Regenwassermanagement bei der Stadtentwässerung, sieht keine Gefahr: »Die Echaz wird kein Top-Biberquartier«, so seine Einschätzung. Die Tiere mögen kein Hochwasser. Auch störe sie zu viel Strömung. Zudem ist es nach Müllers Dafürhalten unwahrscheinlich, dass sich eines der Tiere an einer so trubeligen Stelle wie dem ZOB tatsächlich häuslich einrichtet.

Der Erkundungsdrang der Tiere macht allerdings vor urbanen Ballungsräumen scheinbar keinen Halt. Markwasenbiberin Marga war im April 2023 vor der Verehelichung mit ihrem Liebsten im Freizeitpark aufgefallen, weil sie sich im Reutlinger Stadtgarten umhertrieb. (GEA)

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