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Kaninchen an Achalm ausgesetzt - Rettungsaktion

Zusammen mit Polizisten haben Mitarbeiterinnen des Tierheims Reutlingen am Fuß der Achalm versucht, mehrere ausgesetzte Kaninchen einzufangen. Eines der Tiere war trächtig. PETA setzt eine Belohnung für Hinweise aus.

Dieses trächtige Hauskaninchen konnten Mitarbeiterinnen des Tierheims Reutlingen, Polizisten und Freiwillige an der Achalm einfa
Dieses trächtige Hauskaninchen konnten Mitarbeiterinnen des Tierheims Reutlingen, Polizisten und Freiwillige an der Achalm einfangen. Foto: Tierheim Reutlingen
Dieses trächtige Hauskaninchen konnten Mitarbeiterinnen des Tierheims Reutlingen, Polizisten und Freiwillige an der Achalm einfangen.
Foto: Tierheim Reutlingen

REUTLINGEN. Mitarbeiterinnen des Tierheims Reutlingen haben zusammen mit Polizisten und freiwilligen Helfern ausgesetzte Kaninchen aus einer für die Haustiere aussichtslosen Lage gerettet. Die putzigen Langohren hoppelten ziemlich orientierungslos auf einem Grundstück am Fuße von Reutlingens Hausberg Achalm herum. Die kleinen Haustiere entkamen immer wieder.

Ihr »Rettungsteam« kämpfte sich derweil durch Dornenbüsche, stachelige Brombeerranken und alte rostige Zäune. Schließlich konnte eines der Kaninchen eingefangen werden. Später wurde festgestellt, dass das Tier trächtig war und Kaninchenbabys hatte, sich aber nicht um ihren Nachwuchs kümmerte. Auf Facebook schreibt das Tierheim: »Das Muttertier hat sie ignoriert und zog es vor, sich um andere Dinge zu kümmern. So bleibt uns also nichts anderes übrig, als das überlebende Kaninchenbaby von Hand aufzuziehen.«

Dieses neugeborene Kaninchen wird jetzt von Mitarbeiterinnen des Tierheims Reutlingen von Hand aufgezogen.
Dieses neugeborene Kaninchen wird jetzt von Mitarbeiterinnen des Tierheims Reutlingen von Hand aufgezogen. Foto: Tierheim Reutlingen
Dieses neugeborene Kaninchen wird jetzt von Mitarbeiterinnen des Tierheims Reutlingen von Hand aufgezogen.
Foto: Tierheim Reutlingen

Auf einem Foto des Tierheims ist das überlebende und neugeborene Kaninchen noch ohne Fell zu sehen, nicht einmal so groß wie eine menschliche Hand. Seine Augen sind geschlossen. »Das Kaninchenbaby ist erst am vergangenen Wochenende zur Welt gekommen«, berichtet Nina Herzog vom Tierheim Reutlingen, die bei der Einfangaktion an der Achalm mitgeholfen hat. Jetzt müsse sich jemand rund um die Uhr um das winzige Lebewesen kümmern, »... um diesem kleinen Wesen die Chance auf ein Leben zu ermöglichen - mit ungewissem Ausgang.«

Unterdessen ist unklar, wie viele ausgesetzte Kaninchen noch unterhalb der Achalm umher hoppeln und in Gefahr schweben, von »diversen Raubtieren« gerissen zu werden, so das Tierheim. Denn trotz aller Bemühungen konnten sie nicht eingefangen werden, so Nina Herzog, die darauf hinweist, dass solche Haustiere eben nicht gemacht sind für die freie Wildbahn. Selbst wenn sich diese auf einem verwilderten Gelände an der Achalm befinden sollte. »Die wissen ja nicht mal, wie und wohin sie sich bewegen sollen.«

Schwere Vorwürfe gegen Kaninchen-Besitzer

Der ganzen Rettungsaktion vorausgegangen waren Beobachtungen aufmerksamer Tierschützer, die sich wunderten, warum die zahmen Haus-Kaninchen unterhalb der Achalm herumhoppelten. Sie alarmierten Tierheim und Polizei gleichzeitig und die gemeinsame Rettungsaktion begann. »Die Polizei war auch deshalb dabei, weil nicht genau klar war, auf wessen Privatgrundstück wir da unterwegs waren«, erklärt Nina Herzog.

Im Netz erhebt das Tierheim schwere Vorwürfe gegen den Besitzer der Kaninchen. In Form eines offenen Briefes wird kritisiert, dass die Tiere ausgesetzt wurden: »Vielleicht hat dir eine Gehirnzelle glaubhaft gemacht, das sei eine gute Idee. Wir spoilern an dieser Stelle schon mal: War es nicht«, steht unter anderem auf der Facebookseite des Tierheims. Und weiter: »Aus irgendeinem Grund wolltest du sie nicht mehr. Vielleicht weil sie nicht mehr klein und süß waren, vielleicht weil sie zu viel Dreck machten oder dich zu viel Geld und Zeit kosteten. Vielleicht auch, weil es zu viele geworden sind.« Warum der oder die Besitzer die Tiere nicht einfach dreieinhalb Kilometer weiter ins Tierheim gebracht hätten, wird gefragt. »Alles nur, weil dir dreieinhalb Kilometer oder sechs Minuten mit dem Auto zu blöd waren? War das wirklich eine gute Idee?«

Jetzt hoffen Nina Herzog und ihre Mitstreiter im Tierheim, dass die restlichen Kaninchen lebend gefunden werden und irgendwie doch noch zu ihnen gebracht werden und dass es der Mutter und ihrem Neugeborenen weiterhin gut geht. (GEA)

Die Tierrechtsorganisation PETA hat von dem Fall erfahren und kündigt in einer am Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung an, 500 Euro Belohnung auszusetzen, um den Fall aufzuklären. 

»Wir möchten helfen aufzuklären, wer die beiden Kaninchen auf der Wiese zurückgelassen und damit ihren Tod in Kauf genommen hat. Das zweite Tier ist nun schutzlos den Gefahren der Natur, Hunger, Durst und anderen Tieren ausgeliefert. Vielleicht ist es schon tot«, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA.

PETA bittet um Hinweise, »... die zur rechtskräftigen Verurteilung der Tatverantwortlichen Person oder Personen führen«, heißt es in der Mitteilung. Hinweisgeber sollen sich per E-Mail bei der Organisation melden.

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