REUTLINGEN. Der SSV Reutlingen verabschiedet sich mit einem 1:1 (0:0) gegen die TSG Balingen in die Winterpause. Gegen den favorisierten Tabellenzweiten überzeugt der Fußball-Oberligist mit viel Einsatz und Kampf.
Erfreuliches gab es schon vor dem Anstoß aus Reutlinger Sicht zu berichten. Alle zuletzt angeschlagenen Leistungsträger (Yannick Toth, Jonas Vogler, Riccardo Gorgoglione und Luca Plattenhardt) meldeten sich fit und standen in der Startaufstellung. Bei den Gästen lief Toptorjäger Halim Eroglu nicht direkt auf, überraschend startete dafür der ehemalige SSVler Mirhan Inan. Auch Marvin Jäger und Ole Deininger, beide mit Reutlinger Vergangenheit, gehörten der ersten Elf an.
Fußballerische Magerkost
In Durchgang eins bekamen die 1.340 Zuschauer im Stadion an der Kreuzeiche fußballerische Magerkost serviert. Auf beiden Seiten gab es wenig herausgespielte Möglichkeiten. Stattdessen viele Zweikämpfe und Ballverluste. Die beste SSV-Chance hatte Jonas Meiser, der eine Flanke im Strafraum frei annehmen konnte, der Schuss aber war zu unkontrolliert. Im Reutlinger Sechzehner verpasste Deininger, der bereits zuvor zwei Versuche abgegeben hatte, den Ball nach einer Hereingabe nur denkbar knapp. In höchster Not spitzelte ein Verteidiger die Pille weg.
Die zweiten 45 Minuten gingen dann genauso los. Bis zur 59. Minute passierte nichts Spannendes, dann aber kam mächtig Schwung rein. Zuerst nahm sich der Balinger Amnay Moutassime nach einem geklärten Versuch ein Herz und zog aus spitzem Winkel aus gut 25 Metern ab. Der Ball flatterte und ging zentral unter der Latte rein, nachdem Torwart Marcel Binanzer seine Arme nicht schnell genug hochbekommen hatte. Nur drei Zeigerumdrehungen später schlug SSV-Mittelfeldmann Toth per Kopf nach einem scharfen Freistoß von Jonas Meiser zu und stellte auf 1:1. Fortan machten die Hausherren richtig Druck und das Isik-Team hatte sogar etwas Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Mit zwei Distanzschüssen (68. und 69.) fehlte Tom Schiffel nicht viel zum Tor. In der 73. Minute scheiterte Tobias Dierberger nach einem Konter an TSG-Keeper Dennis Klose.
Drangphase der Gäste
Gegen Ende mussten die Nullfünfer dann noch mal eine Drangphase der Gäste überstehen, was auch dank eines sensationellen Tacklings von Plattenhardt im eigenen Strafraum gegen den eingewechselten Top-Stürmer Eroglu gelang. Für die Fans im Stadion war es ein spannendes Auf und Ab. Vier Reutlinger Ecken in der Nachspielzeit brachten dann auch keinen Erfolg mehr. Dieser wäre aber auch zu viel des Guten gewesen, befand SSV-Trainer Alexander Strehmel, der seine Kicker für ihre »Leidenschaft und Mentalität« lobte und sich zufrieden über den Punkt zeigte. (GEA)