REUTLINGEN. Die Studenten von Professorin Andrea Lipp-Allrutz blicken im Studiengang Transportation Interior Design weit in die Zukunft. Doch wie sieht die Expertin die Gegenwart?
GEA: Wie zufrieden sind Sie mit dem Mobiltätsverhalten der Stundenten - der Autoparkplatz der Hochschule ist immer voll?
Andrea Lipp-Allrutz: Wir versuchen mit unseren Projekten ein Umdenken anzustoßen. Das Mobilitätsverhalten jedes einzelnen richtet sich nach seinen Ansprüchen und Bedürfnissen. Da müssen entsprechende Angebote geschaffen werden. Unsere Studenten kommen teilweise von weit her. Am Campus gibt es nur eine Bushaltestelle. Ganz viele, die in Reutlingen wohnen, kommen mit dem Fahrrad oder Bus. Was immer mehr genutzt wird, sind E-Bikes.
Wer soll die schöne neue Mobilitätswelt etwa mit autonomen Fahrzeugen bezahlen?
Lipp-Allrutz: Der Trend geht weg davon ein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Man zahlt nur für die Mobilität in dem Augenblick, wo man sie nutzt. Ich denke, es wird eine ganz lange Übergangsphase geben, in der beide Systeme (selbst gefahrene Autos und autonome Systeme) nebeneinander existieren. Mobilität ist ein menschliches Grundbedürfnis. Die Politik muss sicherstellen, dass sie erschwinglich bleibt.
Wie stehen Sie zu Dieselfahrverboten in Reutlingen?
Lipp-Allrutz: Grundsätzlich finde ich gut, wenn über solche Verbote die Welt aufgerüttelt wird. Aber auch hier sollte nicht alles auf den Schultern des kleinen Mannes ausgetragen werden. Mobiltät sollte weiter möglich sein.