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Parteien-Bündnis will in Reutlingen gemeinsam Präsenz zeigen

Ein offenes Ohr haben, mit den Menschen ins Gespräch kommen, Präsenz zeigen: Das will ein Bündnis von Grünen, SPD und Linken, die künftig abwechselnd samstags auf dem Reutlinger Wochenmarkt anwesend sind.

Andres Lächele, Mert Akkeceli (von links) und Rüdiger Weckmann (rechts) haben gemeinsam den Auftakt gemacht. Künftig ist jede Wo
Andres Lächele, Mert Akkeceli (von links) und Rüdiger Weckmann (rechts) haben gemeinsam den Auftakt gemacht. Künftig ist jede Woche ein anderer Vertreter von Grünen, SPD oder Linken auf dem Wochenmarkt. Foto: Anja Weiß
Andres Lächele, Mert Akkeceli (von links) und Rüdiger Weckmann (rechts) haben gemeinsam den Auftakt gemacht. Künftig ist jede Woche ein anderer Vertreter von Grünen, SPD oder Linken auf dem Wochenmarkt.
Foto: Anja Weiß

REUTLINGEN. »Die politische Stimmung im Land ist aufgeheizt«, sagen Andres Lächele, Rüdiger Weckmann und Mert Akkeceli. Die drei Stadträte von den Grünen und Unabhängigen, der Linken Liste und der SPD haben daher mit ihren Fraktionskollegen beschlossen, gemeinsam Präsenz zu zeigen. »Wir stellen die Parteipolitik bewusst hinten an«, sagt Akkeceli, »und wollen alle zusammen aktiv werden«.

Auslöser für diese gemeinsame Initiative war der Bericht von Correctiv, der bei vielen Menschen dazu geführt hat, dass sie auf die Straße gehen. "Die Demo in Reutlingen war schon beeindruckend", sagen die drei, "die schweigende Mehrheit steht jetzt auf". Darauf wollen sie aufbauen, indem sie mit den Bürgern ins Gespräch kommen, ihre Sorgen und Nöte hören, aber mit ihnen auch über lokalpolitische Themen diskutieren. "Wir werden dafür kämpfen, dass die demokratische Mehrheit an der Macht bleibt", sagt Weckmann. Gleichzeitig wollen sie zeigen, dass Politik auch Spaß machen kann – und zwar über Parteigrenzen hinweg, wie Lächele betont. So vertrete man natürlich unterschiedliche Meinungen in vielen Sachthemen, finde aber auch immer wieder zu einem Kompromiss.

»Nicht erst seit der Correctiv-Recherche wissen wir, dass die AfD den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährdet«, sagen die Stadträte, auch im Gemeinderat gestalte sich die Zusammenarbeit mit der Partei schon immer schwierig. Erreichen wollen die drei Parteien alle Bevölkerungsschichten, jeden Samstag ist eine andere Partei an der Reihe. Bis zum Beginn der heißen Wahlkampfphase im März wollen sie gemeinsame Sache machen und immer von 9 bis 14 Uhr auf dem Markt sein. »Wir hoffen auch, dass wir jüngere Menschen erreichen«, sagt Akkeceli, »wir wünschen uns, dass sie wählen gehen.« (GEA)