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Baubranche in Reutlingen boomt trotz Corona

Wohnungsbau
Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/zb Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/zb
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REUTLINGEN. Die Baubranche bleibt krisenfest: Während die Corona-Pandemie ganze Wirtschaftszweige lahmlegt, gibt es auf Baustellen weiter viel zu tun. Das zeigt die Bilanz der Baugenehmigungen im Landkreis Reutlingen: Danach wurde hier im vergangenen Jahr der Bau von 1 677 Wohnungen genehmigt – ein Plus von 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mitteilt. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamts und Erfahrungen in der Baustoffindustrie. »Klar ist: Trotz Corona sind die Auftragsbücher voll. Die Firmen arbeiten jetzt die Wohnungsbauprojekte vom Ein- bis zum Mehrfamilienhaus ab«, sagt Andreas Harnack, Regionalleiter der IG BAU Baden-Württemberg.

Konjunktur-Lokomotive

Nun müssten allerdings auch die Beschäftigten davon profitieren. »Bauarbeiter sind nicht nur Garanten dafür, dass wir genug Wohnraum haben. Sie leisten in der Krise seit Wochen einen entscheidenden Beitrag dafür, dass die heimische Wirtschaft nicht völlig abstürzt«, betont Harnack. Der Bau sei eine wichtige Lokomotive für die Konjunktur – auch im Kreis Reutlingen.

Die IG BAU fordert deshalb in den anstehenden Tarifverhandlungen ein »kräftiges Lohn-Plus«. Außerdem sollen die Fahrzeiten zur Baustelle entschädigt werden: »Heute hier, morgen da – 70, 80, 90 und mehr Kilometer am Tag sind für Bauarbeiter keine Seltenheit, sondern eher die Regel. Das sind Zeit und Nerven, die sie auf der Straße lassen«, so Harnack. Bauleute könnten kein Homeoffice machen. Die Wegezeit sei für die IG BAU ein zentraler Punkt bei der Tarifrunde für die Baubranche, die am Dienstag, 19. Mai, begonnen hat. Wegen der Coronakrise waren die Verhandlungen zuvor verschoben worden. (eg)