KREIS REUTLINGEN. Über 200000 Deutsche hat die Bundesregierung in der Coronakrise aus dem Ausland nach Deutschland zurückgeholt. Dies oft unter erschwerten Bedingungen. Ein gutes Dutzend Reutlinger und deren Angehörige haben sich in den vergangenen Wochen direkt an den CDU-Bundestagsabgeordneten Michael Donth gewandt, mit der Bitte um dringende Unterstützung.
Die Hilfesuchenden seien auf der ganzen Welt verstreut gewesen, lässt Donth in einer Pressemitteilung wissen. Darunter waren Urlauber in Sri Lanka und Südafrika, eine junge Frau, die in Peru festsaß, und eine Gruppe, die sich mit ihren Wohnmobilen in Tunesien auf Weltreise befand. Auch Au-pair-Mädchen, die in Neuseeland arbeiteten, wollten in ihre Heimat zurück. Innerhalb weniger Tage wurden sämtliche internationalen und auch nationale Flüge gestrichen, weshalb eine Rückkehr nach Deutschland sehr eingeschränkt oder gar unmöglich war.
Isoliert in Hotels
Die im Ausland festsitzenden Kreiseinwohner berichteten Michael Donth von teilweise schwierigen Bedingungen vor Ort, weil in den meisten Ländern Ausgangsperren verhängt worden waren. So saßen viele wochenlang isoliert in Hotels und warteten auf Hilfe. »Mit den meisten, die sich an mich gewandt hatten, stand ich via Telefon, Whats App, SMS oder E-Mail in Kontakt.« Über die extra geschaltete Seite www.Rueckholaktion.de sei eine effektive konsularische Hilfe und Unterstützung durch deutsche Auslandsvertretungen im Notfall möglich gewesen, berichtet Michael Donth.
Mit den Botschaften sei er teilweise selbst in Kontakt gewesen, um Betroffene zu unterstützen, wenn es größere Probleme gab. Die Auslandsvertretungen standen mit den Hilfesuchenden ebenfalls in Kontakt und informierten über die aktuelle Lage und die Rückholflüge. Manche der Hilfesuchenden mussten unter schwierigen Bedingungen zum Flughafen gebracht werden, weil Passierscheine erforderlich waren, die die Botschaften über E-Mail verschickten.
Anfang dieser Woche trat eine Gruppe, die sich mit großen Wohnmobilen auf Weltreise in Tunesien befand, die Heimreise an. Dieser Fall war besonders kompliziert, da die Rückholung via Fähre aus Nordafrika organisiert werden musste. Die Rückholaktion von Bürgern aus dem Ausland sei dann hoffentlich erfolgreich abgeschlossen, so Donth. (pr)