REUTLINGEN. 1.200 Kinder können rein rechnerisch ab kommendem Montag in den städtischen Einrichtungen wieder betreut werden: in Wechselschicht mit einer anderen Gruppe sechs Stunden vormittags im sogenannten »reduzierten Regelbetrieb«. Dazu kommen die rund 383 jetzt schon Notbetreuten. Die Eltern von 1.200 anderen Kindern gucken aufgrund der Corona-Beschränkungen weiter in die Röhre.
Zu wenig Plätze, zu wenig Personal: Schon vor der Corona-Krise war die Lage angespannt. 500 bis 600 Reutlinger Eltern haben laut Sozialdezernent Robert Hahn eine Absage erhalten fürs neue Kindergartenjahr ab September – 100 mehr als im Vorjahr.
Der reguläre Betrieb ist coronabedingt weiter untersagt. Bis zur Sommerpause gibt es keine Neuaufnahmen. Auch Eltern mit Zusage ab September sind in Ungewissheit. Das Sozialamt musste ihnen mitteilen, dass sie vor Januar 2021 vermutlich nicht mit einem Platz rechnen können. Die Perspektive bleibe "verworren": Der Dezernent machte wenig Hoffnung auf schnelle Änderung. In den kommenden zwei Jahren, so mutmaßte er, werde in Sachen Kinderbetreuung in Reutlingen "alles auf den Prüfstand" gestellt und Betreuung voraussichtlich nicht stattfinden wie gewohnt". (GEA)