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Spatenstich bei Biofa in Münsingen

Der Hersteller von natürlichen Dünger- und Pflanzenschutzmitteln wächst in der Nachbarschaft

Bauleiter Daniel Brändle (von links), Willi Baier (KSK Reutlingen), Bürgermeister Mike Münzing, Biofa-Geschäftsführer Frank Volk
Bauleiter Daniel Brändle (von links), Willi Baier (KSK Reutlingen), Bürgermeister Mike Münzing, Biofa-Geschäftsführer Frank Volk, Andermatt-Geschäftsführer Daniel Zingg, Biofa-Logistikchef Ralf Hintz und Architektin Alice Botzian (Kilian + Partner) schwingen symbolisch die Schaufeln. FOTO: WURSTER
Bauleiter Daniel Brändle (von links), Willi Baier (KSK Reutlingen), Bürgermeister Mike Münzing, Biofa-Geschäftsführer Frank Volk, Andermatt-Geschäftsführer Daniel Zingg, Biofa-Logistikchef Ralf Hintz und Architektin Alice Botzian (Kilian + Partner) schwingen symbolisch die Schaufeln. FOTO: WURSTER

MÜNSINGEN. Ein Spatenstich, aber nicht auf der grünen Wiese: Bio-Farmland, kurz Biofa, expandiert im Gewerbegebiet Münsingen. Das Unternehmen braucht Raum, ein Neubau auf der grünen Wiese stand im Raum. Letztlich habe man sich aber dazu entschlossen, das Nachbargebäude zu erwerben und für die eigenen Bedürfnisse umzubauen, sagt Biofa-Geschäftsführer Frank Volk: »Kein Flächenverbrauch, das passt zu unserer Unternehmensphilosophie.« Bürgermeister Mike Münzing freut’s, so standen das Gebäude des Friedrich Druck- und Verlagservice nicht lange leer: Ein Zeichen dafür, dass die Kommunikation mit den Unternehmen im Gewerbegebiet gut funktioniere, sagte er beim Spatenstich zum neuen Logistikgebäude.

Sechs Millionen Euro Invest

Auch ohne Neubau ist das Projekt kein Klacks. Volk setzt drei Millionen Euro für den Erwerb von Grundstück und Gebäude und weitere drei Millionen für den Umbau an. 2 000 Quadratmeter Lager- und Umschlagfläche werden geschaffen, mit Lkw-Docks und Ladestationen für Elektrofahrzeuge. Der Strom kommt vom Dach, die flächendeckende Fotovoltaikanlage wird eine Leistung von 230 Kilowatt-Peak (kwp) bringen.

Das Geschäft von Biofa entwickelt sich gut, sagt Geschäftsführer Volk, zehn bis 15 Prozent Wachstum jährlich werden angestrebt. Weitere Potenziale gehen vom wachsenden Öko-Markt aus. Daniel Zingg, Geschäftsführer der Andermatt-Gruppe, der Mutter von Biofa, sieht im Bereich Landwirtschaft Anreize im Programm European Green Deal zur Reduzierung. des CO2-Ausstoßes in Europa.

Biofa ist einer der »Hidden Champions«, Marktführer, die in der Öffentlichkeit kaum einer kennt. »Es gibt wohl keinen Bio-Landwirt (Obst, Gemüse), der an uns vorbeikommt«, meint Volk. Das Unternehmen mit 40 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 30 Millionen Euro entwickelt und vertreibt Dünge- und Pflanzenschutzmittel aus natürlichen Stoffen. Mit Homöopathie hat das nichts zu tun, zum Zulassungsprozess gehört auch der Nachweis der Wirksamkeit im Vergleich mit konventionellen Produkten. »Wir machen aus Wirkstoffen aus der Natur neue Mittel vor allem für den Obst- und Gemüseanbau«, erklärt Volk. Nicht nur bei Bio-Landwirten, auch im konventionellen Bereich wachse das Interesse. In Münsingen liegt der Schwerpunkt auf mineralischen, anorganischen Ausgangsstoffen. Volk nennt Kieselgur oder Schwefelkalk als Beispiele, »Stoffe aus der Natur, die keine Rückstände hinterlassen.«

Marktführer bei Biostoffen

Biofa wurde 1979 gegründet und hat sich 1997 in Münsingen niedergelassen. Die GmbH gehört zur Schweizer Andermatt Bio-Control AG, im Verbund kann alles angeboten werden, was der Bio-Landwirt braucht, sagt Volk. In Münsingen werden eigene Produkte entwickelt, die dann im Auftrag von Subunternehmen produziert werden. Außerdem erfolgen von hier aus Kundenbetreuung, Umschlag und Vertrieb – künftig auch in den neuen Hallen. (wu)