ENINGEN. Ohne Rita – oder eine ihrer Kolleginnen – könnten die Wagners ihren Alltag nicht allein meistern. Sie hilft Ursel Wagner morgens beim Aufstehen, abends beim ins Bett gehen, beim Waschen und beim Gang zur Toilette. Sie kauft ein, kocht, erledigt den Haushalt, sorgt dafür, dass Medikamente rechtzeitig eingenommen werden. Seit Jahren schon nehmen die Wagners die Unterstützung von Hilfskräften aus Polen oder der Ukraine, die ganz legal über eine Vermittlungsagentur nach Deutschland kommen, in Anspruch. In der Regel wechseln sie alle drei Monate. Im März hätte auch Rita wieder heimreisen sollen. Das hat die Coronakrise bis jetzt verhindert.
Inzwischen ist auch ihr Aufenthaltsvisum abgelaufen. Deshalb macht sie und machen sich auch die Wagners Sorgen, was das für Folgen haben könnte. Könnte ihr gar eine Strafe oder ein Sperrvermerk in ihren Pass drohen? Die vermittelnde Agentur konnte Harald Wagner auch keine Antwort darauf geben. Eine offizielle Regelung für solche Fälle gibt es bisher nicht.
Und so bleibt das Bangen und Hoffen. Darauf, dass Rita und andere in dieser schwierigen Situation gesehen werden. Und darauf, dass Perspektiven sehr bald die nervenzehrende Hängepartie beenden.
Leonore Held-Gemeinhardt von der Altenhilfeberatung im Landkreis erklärt auf GEA-Nachfrage, dass Pflegedienstkräfte jetzt immerhin wieder einreisen dürfen, wenn sie bei einem deutschen Dienst angestellt sind. (GEA)