METZINGEN. Wer bei Model-Castingshows an stinknormal-natürliche Fotoshootings denkt, der wurde auch in der 9. Folge von »Germany's next Topmodel« wieder eines Besseren belehrt. Die Utensilien für das Shooting dieses Mal: Kleider aus Plüschfiguren, Plateauschuhe, bei denen Frau der Fuß schon vom Anschauen schmerzt, und ein überdimensionales Mobile, an dem sich die Models in der Luft hängend irgendwie elegant-auffällig präsentieren mussten. Wer auf eine Erklärung hoffte, ob solche Shootings im Model-Geschäft 2022 gang und gäbe sind, der wurde enttäuscht. Egal, unterhaltsam war das Gezapple in der Luft trotzdem.
»Ich find's so nice, dass ich einfach Einhörner an mir hab, das is nice, is everything für mich«, jubelte Teilnehmerin Sophie entzückt, nachdem sie fertig gerichtet war. Um gleich danach noch eine Stufe entzückter zu bemerken, dass die Plüsch-Einhörner sogar Töne machen und leuchten. »So klär ich mir die Boys ab«, lautete ihr Fazit vor dem Shooting. Das sorgte bei anderen Teilnehmerinnen zwar eher für genervtes Augenrollen. Aber was wäre eine Topmodel-Show schon ohne eine Prise Zickenkrieg?
Kaum Bildschirmzeit für Vanessa Kunz
Ob die Metzinger Teilnehmerin Vanessa Kunz indes entzückt von der Shooting-Idee war, konnte der Zuschauer in der ersten halben Stunde nicht erkennen. Während die 20-Jährige in der Umstylingfolge noch die Hauptrolle spielte, da sie türkise Haare verpasst bekam, war sie bei dieser Episode kaum im Fernsehen zu sehen.
»Oh Gott, das ist ja ein Geturne und Gebaumle da oben«, war das erste Fazit von Model-Mama Heidi Klum, als Vanessas Dreiergruppe die Bühne betrat und ihr Mobile-Shooting hatte. Dann konnte Lou-Anne aber glänzen - und auch für Vanessa, die in ein Plüschteddy-Kleid gehüllt an einem überdimensionalen Stern hing, hatte Heidi Klum zumindest keine Kritik übrig.
Das Sorgenkind der Folge war vielmehr die 66-jährige Liselotte. Die kann nämlich kein Englisch, was schon beim Shooting in Folge 8 zu enormen Verständigungsproblemen auf dem Laufsteg geführt hatte. Auch dieses Mal lief's bei Liselotte nicht rund: Ihr wurde hoch oben auf dem Mobile und mitten im Shooting so schlecht, dass sie wieder abgeseilt werden musste.
Vanessa auch nicht fürs Casting ausgewählt
Und Vanessa? Von der war auch nach dem Shooting keine Spur im TV. Fürs Casting des Jeansherstellers Levis wurde die 20-Jährige nicht ausgesucht. Langweilig dürfte den Metzinger Topmodel-Fans beim Schauen der Folge indes trotzdem nicht geworden sein. Denn immerhin war unterhaltungstechnisch auf »das is everything für mich«-Sophie Verlass: Die sorgte mit ihrer übertriebenen Art beim und nach dem Casting für neue Fremdschäm-Momente.
Beim finalen Gang auf dem Catwalk mussten die Model-Anwärterinnen schließlich in rote Kleider gehüllt als »lebendige Zungen« über einen Laufsteg gehen, der aus dem Mund eines übergroßen Heidi-Bildes heraus ragte. Schließlich gab's für Vanessa ein gutes Ende trotz so wenig Bildschirmzeit, wie noch nie. »Ich muss noch jemanden in dieser Gruppe loben, und das bist du Vanessa«, war das Fazit von Heidi Klum. »Es hat richtig gut funktioniert, du sahst super aus, du bist richtig schön gelaufen.« Die Metzingerin bekam ein Foto und schaffte es eine Runde weiter. (GEA)