TÜBINGEN. Bei der ersten Urwahl der Tübinger Grünen zur Kandidatennominierung für das Amt des Oberbürgermeisters wird nur ein Name auf der Liste der Bewerber stehen. Bis zum Ablauf der Frist in der Nacht zum Dienstag hat nach Angaben des Stadtverbandes der Partei nur die Ortsvorsteherin im Tübinger Stadtteil Weilheim, Ulrike Baumgärtner, ihren Hut in den Ring geworfen. Sie hatte ihre Kandidatur bereits im vergangenen Jahr angekündigt. Baumgärtner sei eine exzellente Kandidatin, sagte Marc Mausch vom Tübinger Stadtverband. »Sie steht für grüne Inhalte und einen integrativen Politikstil auf Augenhöhe.«
Die Mitglieder sollen bei der Urwahl am 3. April aber auch die Möglichkeit bekommen, eine andere Person auf einem Freifeld zu nennen. Rein theoretisch könnte das der jetzige Oberbürgermeister Boris Palmer sein, der zwar bei der OB-Wahl im Herbst erneut antreten will, aber als unabhängiger Kandidat - dies wegen seines möglichen Rauswurfs aus der Partei. Der 49-Jährige ist seit 2007 OB in der Universitätsstadt. Palmer müsste sich nach Angaben von Mausch bis zum Beginn der Urwahl bereiterklären, eine mögliche Wahl auch anzunehmen. Tue er dies nicht, würden Stimmen mit seinem Namen für ungültig erklärt, sagte Mausch am Dienstag.
Mit diesem Verfahren will der Stadtverband vermeiden, dass die Grünen bei der Urwahl ohne Ergebnis dastehen. Mehrere Mitglieder im Stadtverband kritisieren die Klausel und formulierten ihren Ärger am Dienstag erneut in einem offenen Brief an den Stadtverband.
Die Urwahl findet am 3. April in Präsenz und digital zwischen 10 und 18 Uhr statt. Die Oberbürgermeister-Wahl in der Uni-Stadt ist am 23. Oktober. (dpa)