HECHINGEN. Sektkorken möglichst weit knallen lassen, Sandburgen bauen oder Songs dem richtigen Jahrzehnt zuordnen: In der Sat.1-Gameshow »99 – Eine:r schlägt sie alle!« wird ein Allround-Talent gesucht, das inmitten von 100 Kandidaten und 99 Spielrunden das eigene Können unter Beweis stellt, um das stattliche Preisgeld von 99.000 Euro zu gewinnen. Wem es gelingt, in 98 Runden kein einziges Mal den letzten Platz zu belegen, der kann im großen finalen Duell um das Preisgeld kämpfen. Die 23-jährige Studentin Rachel Leggio aus Hechingen hat sich der Herausforderung gestellt und wird ab 21. August in der vierten Staffel der Serie auf Sat.1 und Joyn zu sehen sein.
Wie kam die Idee, an der Show teilzunehmen und wie wird man Kandidatin?
Rachel Leggio: Ich habe im Fernsehen zufällig einen Trailer zur Show gesehen und war fasziniert. Dann fing ich an, mir alle Staffeln anzuschauen und dachte mir »das krieg ich hin«. Über die Online-Bewerbung mit einem zweiminütigen Vorstellungsvideo habe ich es dann auch geschafft, unter die 100 Kandidaten zu kommen. Ich erinnere mich, dass ich in Metzingen shoppen war und das alles schon vergessen hatte, als ich auf einmal einen Anruf bekam: »Du bist dabei!«
Wie genau ist denn der Ablauf der Gameshow?
Leggio: Die 100 Kandidaten stehen alle in einem Kreis mit ihrer jeweiligen Nummer. Zu Beginn sind alle Lichter weiß; sobald ein Kandidat rausfliegt, wird der Platz leer und rot beleuchtet. Das Spiel ist ein Rundenspiel; sprich: wer zuerst verliert, muss nach Hause gehen. Erst werden die Spielregeln für die Runde erklärt, dann wird das Spiel mit einem Gong eingeläutet und die Arena für einen Moment rot beleuchtet. Sobald man das Spiel erfolgreich bestanden hat, kann man sich außerhalb hinstellen und die anderen anfeuern. Keiner will versagen oder Letzter werden. Wenn es schlussendlich einen gegen einen heißt, wird es entweder sehr still oder unheimlich laut. Sobald es entschieden ist, erscheint ein neuer Ton, die Arena bleibt rot und der Verlierer wird in die Mitte geholt, bekommt seine Nummer und wird mit Applaus und Umarmungen verabschiedet.
Wie liefen die Drehs ab?
Leggio: Die Drehs fanden in Duisburg im Landschaftspark statt. Mit mehreren Bussen wurden wir vom Hotel aus zum Drehort gefahren. In der Halle hatten wir auch unseren Pausenraum, zu dem wir nach jeder Runde in der Arena geführt wurden und uns dort kurz wieder erholen und uns auf das nächste Spiel konzentrieren konnten. Die Drehtage dauerten bis zu 12 Stunden. Die Aufregung war meist sehr groß, aber wir konnten uns im Pausenraum auch ablenken, da viele Tischtennisschläger oder Kartenspiele dabei hatten. Wir haben dort zusammen getanzt, gespielt, gesungen und gelacht. Alles, was man unternehmen kann, um sich gegenseitig von der Aufregung abzulenken!
100 Kandidaten und 12-Stunden-Drehtage: Freundet man sich da auch mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern an?
Leggio: Auch, wenn es ein Alle-gegen-alle-Spiel ist, bilden sich Freundschaften. Immerhin hatten wir alle eines gemeinsam: Wir waren erleichtert, wenn wir es eine Runde weiter geschafft hatten. Aber gleichzeitig waren wir auch nervös, wie es weitergehen wird. Bereits während der Sendung haben wir auch eine Whatsapp-Gruppe organisiert und wir sind alle noch in Kontakt. Auch Treffen gab es schon. Es ist einfach eine Erfahrung, die Menschen aus unterschiedlichen Altersklassen und aus ganz Deutschland miteinander verbindet. Wir haben uns alle gut verstanden, aber es gibt natürlich immer Personen, mit denen man sich besser versteht. Ich war auch Teil eines solchen Grüppchens. Das waren diejenigen, die man draußen beim Anfeuern am lautesten gehört hat und die, die zuerst zu einem angerannt sind, wenn man noch einmal knapp weitergekommen ist.
Auf wie viel Sendezeit mit ihrem »Local Hero« dürfen sich die Hechinger freuen?
Leggio: Tatsächlich weiß ich das nicht, da wir im Voraus nicht gesagt bekommen, wie viel Sendezeit wir kriegen werden. Dennoch musste ich nachträglich noch Videomaterial zusenden und viele der Kandidaten haben mir gesagt, dass ich aufgrund meiner Art sehr fernsehtauglich sei. Ich durfte zudem viele Interviews vor und nach den Spielen geben, also mal schauen. Die jetzige Staffel ist in fünf Folgen aufgeteilt. Ich kann zwar nicht sagen, wie weit ich gekommen bin, aber ich kann verraten, dass mein Ehrgeiz gut mitgemacht hat und ich meine Wunschplatzierung fast erreichen konnte. Die Glücksspiele und das Fingerspitzengefühl waren manchmal nicht so meins, dennoch konnte ich mich bei den sportlicheren Spielen beweisen.
Mit welcher Hoffnung war die Teilnahme verbunden?
Leggio: Meine Teilnahme war sehr spontan und ich wollte eigentlich nur spielen und mich beweisen. Ich glaub’s immer noch nicht, dass ich bald im Fernsehen zu sehen sein werde. Das wird bestimmt auch so bleiben, bis endlich der 21. August ist. Ich wollte in gewissen Situationen über mich hinaus wachsen, neue Erfahrungen sammeln und neue Menschen kennenlernen. Natürlich hat man bei 100 Kandidaten viele Gegner, um von Anfang an zu sagen: »Ich will das Geld gewinnen!« Aber ich habe mir Etappenziele eingeplant und wollte vor allem nicht die Erste sein, die rausfliegt! Mit 99.000 Euro kann man viel anfangen. Natürlich würde ich einiges für die Zukunft sparen, aber ein neues Auto, ein Tattoo und ein schöner Urlaub wären auf jeden Fall auch drin! (ZAK)