Logo
Aktuell Klima

Diese Extrem-Temperaturen kommen auf Reutlingen und die Region zu

Die ersten Stadt- und Landkreise haben schon die Entnahme von Wasser aus Bächen und Flüssen verboten, so trocken ist es dieser Tage. Auch im Landkreis Reutlingen soll es am Wochenende Extrem-Temperaturen geben. Was das für die Region bedeutet und wann es endlich wieder kälter werden soll, hat ein Meteorologe dem GEA verraten.

Trinken bei Hitze
Nicht vergessen: Bei Hitze muss ausreichend Wasser getrunken werden! Foto: Hildenbrand/dpa
Nicht vergessen: Bei Hitze muss ausreichend Wasser getrunken werden!
Foto: Hildenbrand/dpa

STUTTGART/REUTLINGEN. Die tagelange Trockenheit hat die Wasserstände in Baden-Württemberg vielerorts für Mitte Juni ungewöhnlich stark sinken lassen. Auch im Landkreis Reutlingen macht die Hitzewelle der Umwelt zu schaffen.

»Das derzeitige Niedrigwasser in den Bächen und Flüssen ist außergewöhnlich niedrig für die Jahreszeit«, teilt eine Sprecherin der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) mit. Die Niederschläge in der Nacht auf Montag hätten nur an einigen Orten zu einem kurzfristigen Anstieg der Wasserstände geführt. Dieser sei nun aber meist wieder abgeklungen.

Besonders betroffen von der Trockenheit seien die Landkreise Ortenau und Emmendingen sowie der Kreis Baden-Baden. In diesen Regionen haben die Behörden schon die Entnahme von Wasser aus Bächen und Flüssen verboten. 

 Keine größere Abkühlung

Auch im Landkreis Reutlingen leiden Natur und Mensch unter der anhaltenden Hitzewelle. Laut Thomas Schuster, Wetterexperte des Deutschen Wetterdienstes (DWD), soll es am Samstag im Landkreis bis zu 35 Grad heiß werden: »Am Samstag ist Sonne pur, vermutlich haben wir gar keine Wolken am Himmel.« Auch am Sonntag ist mit Hitze zu rechnen: »Vielleicht wird es ein Grad kühler, vielleicht sind einige Quellwolken am Himmel, auf der Alb kann es eventuell auch zu Hitzegewittern kommen.«

Mit einer richtigen Abkühlung ist auch in der darauffolgenden Woche erst einmal nicht zu rechnen, so der Experte. »Am Montag kühlt es sich auf etwa 30 Grad ab, aber so bleibt es dann definitiv bis Mitte oder Ende der Woche.« Am Mittwoch oder Donnerstag könnte es erste richtige Gewitter geben. »Signifikant kühler wird es jedoch die ganze kommende Woche nicht.«   

Waldbrandgefahr steigt, Vorsicht vor UV-Strahlung

Mit der Trockenheit einher geht zudem eine steigende Waldbrandgefahr. Für das Wochenende sagt der Deutsche Wetterdienst auch für den Landkreis Reutlingen die höchste und zweithöchste der fünf Stufen des Waldbrandgefahrenindex voraus. »Schon kleine Funken können bei diesem Wetter zu Waldbrand führen«, sagt Schuster. 

»Feuer entstehen sehr häufig durch Unachtsamkeit«, warnt auch das Kreisforstamt Freudenstadt. »Die weggeworfene Zigarettenkippe zählt hierzu genauso wie die unachtsam liegen gelassene Flasche oder das Verlassen eines ungelöschten Grillfeuers an einer hierfür vorgesehenen Grillstelle.« Daher sei beim Ausflug am Wochenende Vorsicht geboten: Ausgetrocknete Bodenvegetation oder Reisig in den Wäldern könnten schnell Feuer fangen.

»Besonders gefährlich ist dabei der Funkenflug, der offenes Feuer in der freien Natur zum unkalkulierbaren Risiko macht.« Offenes Feuer und Rauchen im Wald seien daher tabu.

Aufpassen sollte man auch beim Thema Sonnenbrand: »Am Samstag herrscht auch im Landkreis Reutlingen eine Sonneneinstrahlung von 100 Prozent«, so Schuster. »Längere Zeit sollte man sich da nicht ungeschützt in der Sonne aufhalten.« Die UV-Intensität sei aktuell besonders hoch: »Die Skala geht bis 11+, im Reutlinger Landkreis haben wir am Wochenende Werte bis zur Stufe 9.« (GEA/dpa)