FRANKFURT/MAIN. Der Maschinenbau in Deutschland erholt sich allmählich von den Folgen der Corona-Krise. Nach kräftigen Rückgängen im August gab es bei den Auftragseingängen im September Hoffnungszeichen.
Zwar wurde das Vorjahresniveau preisbereinigt noch um zehn Prozent verfehlt, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. »Die Inlandsorders verzeichneten jedoch erstmals seit Januar dieses Jahres wieder einen Zuwachs«, sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers. Das Plus bei den Bestellungen von vier Prozent aus Deutschland hänge aber auch mit einem schwachen Vorjahresmonat zusammen. Die Auftragseingänge aus dem Ausland fielen derweil im September kräftig um 16 Prozent zum Vorjahresmonat.
Die Nachfrage nach Maschinen und Anlagen ist in der Corona-Krise eingebrochen. Die exportorientierte Branche mit mehr als einer Million Beschäftigten leidet zudem unter der Abschottung internationaler Handelsmärkte und dem Umbruch in der Autoindustrie. Im gesamten dritten Quartal sank der Auftragseingang preisbereinigt um 14 Prozent zum Vorjahreszeitraum, vor allem die Nachfrage aus dem Ausland blieb schwach. Im zweiten Quartal waren die Bestellungen in der Corona-Krise gar um 30 Prozent eingebrochen. Nach neun Monaten steht damit noch ein Minus von 15 Prozent in den Auftragsbüchern.
Die Pandemie hat im Maschinenbau schon Tausende Jobs gekostet. Im August beschäftigte die Branche fast 41.000 Menschen weniger als im Vorjahresmonat, Kurzarbeit verhinderte noch Schlimmeres. Die Auftragseingänge sanken um 14 Prozent. »Die Unternehmen kämpfen um jeden Auftrag. Der Tiefpunkt wurde im dritten Quartal eindeutig überwunden - vorerst«, sagte Wiechers. Rückschläge seien aber nicht auszuschließen, da steigende Corona-Infektionszahlen Investoren verunsicherten. »Wichtig ist, dass die Regierung ihre Hilfsprogramme noch stärker durch langfristige, Innovationen und Investitionen fördernde Maßnahmen ergänzt und sich zum Beispiel den Forderungen nach Steuererhöhungen eindeutig widersetzt«, forderte Wiechers. (dpa)