GÖTTINGEN. Weder durch den Schornstein noch durch die Haustür kommt der Weihnachtsmann dieses Jahr, sondern auf die Bildschirme von Handys und Tablets.
Wie die bereits abgesagten Besuche trotz der Corona-Pandemie doch möglich werden können, dafür fand sich bei der Jobvermittlung der Agentur für Arbeit im niedersächsischen Göttingen erst kurzfristig eine Lösung. »Ich bekam von einem unserer Weihnachtsmänner einen Anruf. Was wir denn davon hielten, die Vermittlung in diesem Jahr digital anzubieten, zum Bespiel mit einem Videoanruf«, sagte Monika Skotnik, die seit 1988 das besondere Saisongeschäft der Jobvermittlung betreut.
Homeoffice in diesem Jahr also auch für den Weihnachtsmann. Der soll sich nach Angaben der Jobvermittlung zu Hause eine behagliche Ecke einrichten, damit das Ambiente stimmt. Fünf altgediente Weihnachtsmänner der Jobvermittlung hätten zugesagt, dieses Jahr per Videoanruf die je nach Wunsch strengen oder gütigen Ansprachen zu senden. Ein Dutzend Buchungen für Heiligabend seien schon eingegangen, sagte Pressesprecherin Christine Gudd. Das Geschäft nehme normalerweise aber erst Mitte Dezember Fahrt auf.
Im letzten Jahr hatten acht Weihnachtsmänner der Jobvermittlung rund 80 bis 100 Hausbesuche gestämmt. Gudd meint, dass in diesem Jahr durchaus mehr möglich sein könnte: »Die Anfahrtswege fallen ja weg.« Das seien zum Teil 50 bis 60 Kilometer von einer Familie zur anderen. Von Kollegen, die die Weihnachtsmannvermittlung traditionell auch anbieten, sei ihr niemand bekannt, der in diesem Jahr auch auf digitale Besuche umstellt. (dpa)