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Aktuell Gastbeiträge

Grußworte aus der Politik zum 75-Jährigen Wiedererscheinen des GEA

Bundeskanzler Olaf Scholz, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, die Oberbürgermeister Thomas Keck und Boris Palmer sowie die Landräte Ulrich Fiedler und Joachim Walter gratulieren dem GEA zum Wiedererscheinen.

24. Oktober 2024: Der Reutlinger General-Anzeiger feiert 75 Jahre Wiedererscheinen nach dem Zweiten Weltkrieg. Foto: Denis Raiser
24. Oktober 2024: Der Reutlinger General-Anzeiger feiert 75 Jahre Wiedererscheinen nach dem Zweiten Weltkrieg.
Foto: Denis Raiser

REUTLINGEN. Zum 75-jährigen Jubiläum des Wiedererscheinens des Reutlinger General-Anzeigers nach dem Zweiten Weltkrieg haben bedeutende politische Persönlichkeiten dem GEA ihre Glückwünsche zu übermittelt. Bundeskanzler Olaf Scholz, Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann, die Oberbürgermeister von Reutlingen und Tübingen, Thomas Keck und Boris Palmer, sowie die Landräte Ulrich Fiedler und Joachim Walter würdigen die langjährige Bedeutung der Zeitung für die Region.

Olaf Scholz, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

Olaf Scholz, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Foto: Michael Kappeler/dpa
Olaf Scholz, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Foto: Michael Kappeler/dpa

Gute Journalistinnen und Journalisten halten kritische Distanz zu denen, über die sie berichten, das zeichnet sie aus. Gesicherte Informationen sind für die politische Debatte absolut essenziell – und für die öffentliche Debatte erst recht.

Ich bin passionierter Zeitungsleser – nicht nur des Politikteils. Denn eine gut gemachte Zeitung bestätigt nicht nur, was man schon weiß. Am besten gefallen mir die Sichtweisen, die meinen widersprechen. Das respektiere ich und das schätze ich. Die Vielfalt der Argumente bildet das Fundament unserer freien und demokratischen Gesellschaft. 

Zu diesem Fundament tragen auch Sie, trägt auch der Reutlinger General-Anzeiger bei: Seit 75 Jahren hören Ihre Journalistinnen und Journalisten zu und schreiben auf, was in Reutlingen und der Region Neckar-Alb passiert. Zu diesem Jubiläum gratuliere ich herzlich und bedanke mich bei jeder und jedem einzelnen von Ihnen.

Ihr Olaf Scholz, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg

Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Foto: Deutsche Presse Agentur
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg.
Foto: Deutsche Presse Agentur

Vor 75 Jahren ging der Reutlinger General-Anzeiger nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in Druck. Dieses besondere Jubiläum ist ein echter Grund zur Freude für den Verlag, die Redaktion und die Leserschaft. Hierzu gratuliere ich sehr herzlich! Der GEA ist weit mehr als nur eine Nachrichtenquelle: Er ist ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Lebens vor Ort, der die Entwicklungen der Region dokumentiert und Menschen miteinander verbindet. Von den kleinen Geschichten des Alltags bis zu den Entscheidungen in der großen Politik – der GEA bietet journalistisch hochwertige und umfassende Berichterstattung. Gerade in Zeiten, die von Unsicherheit und Krisen geprägt sind, kommt auch den Lokalausgaben der Zeitungen ein besonderer Stellenwert zu: Sie zeigen den Menschen in ihrer Region Zusammenhänge auf, ordnen Themen ein – und schaffen dadurch auch gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dies ist von unschätzbarem Wert! Als Ministerpräsident und auch persönlich halte ich Tageszeitungen daher für unersetzlich.

Für mich ist guter und ausgewogener Journalismus ein Kompass durch die politischen und gesellschaftlichen Themen unserer Zeit. Fundiert recherchierte Nachrichten und wichtige Geschichten finden noch heute oft über die Zeitungen ihren Weg direkt zu den Menschen nach Hause. Zeitungen geben den Menschen die Möglichkeit, sich informiert eine freie Meinung zu bilden. Gerade in Zeiten, in denen digitale Medien und Desinformation zunehmen, braucht es kritischen kompetenten Journalismus mehr denn je. Der GEA steht seit seiner Wiedergründung für genau diese Qualität.

Dem Reutlinger General-Anzeiger, dem Verlag und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich für die wertvolle Arbeit der letzten Jahre. Für die Zukunft wünsche ich viel Erfolg und eine stets treue Leserschaft!

Ihr Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg

Thomas Keck, Oberbürgermeister von Reutlingen

Thomas Keck, Oberbürgermeister von Reutlingen. Foto: Frank Pieth
Thomas Keck, Oberbürgermeister von Reutlingen.
Foto: Frank Pieth

Liebe Leserinnen, liebe Leser, das Jahr 1949 hat es in sich: Am 23. Mai tritt in Bonn das Grundgesetz in Kraft. Am 14. August wählen die Menschen in der Bundesrepublik den ersten deutschen Bundestag, die Wahlbeteiligung liegt bei 78,5 Prozent. Konrad Adenauer wird am 15. September zum ersten deutschen Bundeskanzler gewählt. Zwei Tage später öffnet in München das erste Oktoberfest seit Beginn des Zweiten Weltkriegs seine Pforten. Schlagzeilen, die hier in Reutlingen vorerst nur in überregionalen Blättern zu lesen sind.

Aber nicht mehr lange. Schon bald erfasst die Aufbruchsstimmung der jungen Bundesrepublik auch unsere Stadt. Schon am 24. Oktober können die Reutlingerinnen und Reutlinger endlich wieder in ihrem »Generaler« blättern: Herzlichen Glückwunsch zum 75. Jubiläum des Wiedererscheinens nach dem Zweiten Weltkrieg!

Die Väter unseres Grundgesetzes haben der Presse weitreichende Befugnisse eingeräumt, die bis heute Bestand haben. So soll und so darf es auch sein. Ich bin nach wie vor der Überzeugung, dass unsere Demokratie eine ehrliche, kritische, manchmal durchaus auch unbequeme Berichterstattung aushalten kann! Die Verantwortung der Presse, die oft mühsamen Diskussionsprozesse der Demokratie abzubilden, ist jedoch nur eine der Herausforderungen, die der Reutlinger General-Anzeiger als einzige selbstständige Tageszeitung in der Region mit Vollredaktion meistern muss. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gerade dieser Branche sind in den vergangenen Jahren nicht einfacher geworden.

Als Oberbürgermeister jener Stadt, die Schauplatz sowohl der Geburtsstunde des Reutlinger General-Anzeigers im Jahr 1888 als auch der »Wiedergeburt« im Grundgesetz-Jahr 1949 war, wünsche ich Herausgeber Valdo Lehari jr. und seiner Belegschaft, das Schiff »GEA« weiterhin erfolgreich durch die Stürme unserer Zeit zu lenken und uns hier in Reutlingen und der Region noch viele Jahre lang Tag für Tag zu begleiten!

Ihr Thomas Keck, Oberbürgermeister der Stadt Reutlingen

Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen

Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen. Foto: Privat
Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen.
Foto: Privat

Sehr geehrte Macherinnen und Macher des GEA, liebe Leserinnen und Leser, zum 75-jährigen Jubiläum des Wiedererscheinens Ihres Blattes nach dem Zweiten Weltkrieg sende ich Ihnen aus der Nachbarstadt Tübingen herzliche Glückwünsche!

Das Wiedererscheinen des Reutlinger General-Anzeigers kurz nach den dunklen Jahren des Krieges war ein Zeichen des Aufbruchs. Ihre Zeitung hat es sich seitdem zur Aufgabe gemacht, die Region verlässlich und unabhängig zu informieren. Dafür gebührt Ihnen großer Respekt. Der Rückblick auf 75 Jahre Wiedererscheinen nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert uns daran, wie wichtig eine freie und unabhängige Presse für unsere Demokratie ist.

Der Reutlinger General-Anzeiger steht für diese Werte und trägt sie jeden Tag in die Haushalte der Bürgerinnen und Bürger. In einer Zeit, in der Information und Kommunikation schneller und digitaler geworden sind, bleibt der Reutlinger General-Anzeiger ein verlässlicher Anker im medialen Alltag.

Die langjährige Berichterstattung ist für viele Menschen in der Region eine unverzichtbare Quelle der Orientierung. Möge Ihr Medium weiterhin eine wichtige Stimme für Reutlingen, Tübingen und die gesamte Region sein und auch in den kommenden Jahrzehnten ein Fenster zur Welt bleiben!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und allen Mitarbeitenden des Reutlinger General-Anzeigers viel Erfolg für die Zukunft und viele weitere Jahre journalistischer Arbeit auf höchstem Niveau.

Ihr Boris Palmer, Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen

Ulrich Fiedler, Landrat des Landkreises Reutlingen

Ulrich Fiedler, Landrat des Landkreises Reutlingen. Foto: Frank Pieth
Ulrich Fiedler, Landrat des Landkreises Reutlingen.
Foto: Frank Pieth

Liebe Leserinnen und Leser, die Medien als vierte Gewalt haben eine entscheidende Funktion in unserer Gesellschaft: genau hinzuschauen, kritisch nachzufragen, verschiedene Perspektiven zu betrachten und die Bürgerinnen und Bürger so bei der Meinungsbildung zu unterstützen. Eine Aufgabe, die während der Zeit des Nationalsozialismus von den Machthabern nicht gern gesehen wurde, weshalb der GEA 1939 verboten wurde.

Zum Glück bedeutete dies aber nicht das Ende: Dank des großen Engagements von Verleger Eugen Lachenmann konnte der GEA 1949 erneut gedruckt werden. So können wir 75 Jahre Wiedererscheinen feiern. Dazu gratuliere ich insbesondere Valdo Lehari jr. – Nachfahre und heutiger Verleger – sowie allen Beteiligten ganz herzlich. Die Aufgabe der Medien ist über die Jahrzehnte nicht weniger wichtig oder einfacher geworden. Leserinnen und Leser werden weniger, andere Informationsplattformen gewinnen an Bedeutung. Journalistische Standards gelten dort oft nicht. Skepsis hat sich breit gemacht gegenüber Politik und Medien.

Es ist sowohl die Herausforderung und Verantwortung der lokalen Medien als auch der lokalen Politik, die Menschen in unserer Region mitzunehmen und ihre Anliegen ernst zu nehmen. Der GEA trägt dazu einen wichtigen Teil bei, ist nah an den Menschen und gibt ihnen eine Stimme. Die Journalistinnen und Journalisten des GEA stellen wichtige und kritische Fragen – auch mir als Landrat und der Landkreisverwaltung.

Das alles ist von zentraler Bedeutung für unsere Demokratie und unsere Gesellschaft. Freie Medien und freie Meinungsäußerung sind nicht selbstverständlich. Das zeigt das Verbot des GEAs deutlich. Damit es nicht wieder soweit kommen kann, müssen wir uns alle gemeinsam einsetzen. Es gilt, genau hinzuschauen, sich zu informieren und nachzufragen. Der GEA kann dabei mit seiner Arbeit hoffentlich noch lange unterstützen. Allen Mitarbeitenden wünsche ich dafür auch in Zukunft alles Gute!

Ihr Dr. Ulrich Fiedler, Landrat des Landkreises Reutlingen

Joachim Walter, Landrat des Landkreises Tübingen

Joachim Walter, Landrat des Landkreises Tübingen Foto: Privat
Joachim Walter, Landrat des Landkreises Tübingen
Foto: Privat

Liebe Leserinnen und Leser, auch in Zeiten einer schnelllebigen Gesellschaft, in der es immer wichtiger scheint, auf möglichst kurzem Weg zu vielen Informationen zu kommen, ist für viele von uns eines noch besonders wichtig – die Zeitung. Wir sind Teil einer Gesellschaft, in der viele Informationen im Bereich Social Media generiert und konsumiert werden. Dies hat Vorteile, bringt aber im Hinblick auf fundiert recherchierte Fakten auch Gefahren mit sich. Gerade deshalb ist eine qualitativ hochwertige Berichterstattung so wichtig. An dieser Maßgabe hat sich der GEA immer orientiert.

Die Lokalzeitungen haben es zunehmend schwerer: großer Kostendruck, sinkende Auflagenzahl und kleinere Redaktionen. Dabei hat es der Reutlinger General-Anzeiger in den letzten Jahrzehnten aber geschafft, sich zu einem Fixpunkt in der Medienlandschaft in unserer Region zu entwickeln. Die Journalisten des GEA versuchen sämtliche Aspekte des kommunalen Zusammenlebens abzubilden. Gerade in Zeiten des Wandels ist dies sicherlich nicht immer einfach.

Die Rolle der Presse in unserer heutigen Zeit ist sehr wichtig. Sie nimmt eine Mittlerfunktion zwischen Lokalpolitik und Öffentlichkeit ein und hat damit auch Mitverantwortung beim Thema Politikverdrossenheit und Vertrauensverlust in staatliche Hand. Verwaltung und Lokalmedien müssen an einem Strang ziehen, weil sie den gleichen Auftrag haben, nämlich Bürgerinnen und Bürger verlässlich zu informieren. Schlagzeilenmentalität und Skandalisierung sollte nicht die oberste Priorität genießen. Ein solches vorzeigbares Engagement nehmen wir beim Reutlinger General-Anzeiger wahr. Die Redaktion platziert lokalpolitische Themen auf verständliche und sachliche Art. Für die seit Jahren hervorragende und unkomplizierte Zusammenarbeit möchte ich mich herzlich bedanken. Herzlichen Glückwunsch zu 75 Jahre Wiedererscheinen!

Ihr Joachim Walter, Landrat des Landkreises Tübingen