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Ökumenischer Bauerntag in Genkingen: Den Faktor Zeit gut nutzen

Ökumenische Veranstaltung in Genkingen

Die Brühlhalle war gut besucht und das Interesse am Thema groß.  FOTO: PRIVAT
Die Brühlhalle war gut besucht und das Interesse am Thema groß. FOTO: PRIVAT
Die Brühlhalle war gut besucht und das Interesse am Thema groß. FOTO: PRIVAT

SONNENBÜHL-GENKINGEN. Um die Balance von Betrieb und Familie in einem landwirtschaftlichen Betrieb ging es beim ökumenischen Bauerntag, der vor Kurzem in Genkingen stattgefunden hat. Das Interesse am Thema, an der Unterhaltung durch die »Fleggarätscha«, an der Musik des Posaunenchors und der Bewirtung durch die Landfrauen war groß, die Brühlhalle war mit rund 180 Besucherinnen und Besuchern gut gefüllt

Das Evangelische Bauernwerk und das Katholische Landvolk als Veranstalter freuten sich über die zahlreichen Gäste. Sie begrüßten den Referenten Erwin Ballis, Geschäftsführer der Maschinenringe Deutschland. Aus seiner langjährigen Berufserfahrung beim Aufbau und der Entwicklung der Maschinenringe für erfolgreiche Kooperationen im landwirtschaftlichen und kommunalen Bereich sprach er über die Notwendigkeit, gut mit dem begrenzten Faktor Zeit umzugehen.

Sieben Werkzeuge

Zeit ist kostbar. Und trotz aller technischen Erleichterungen und des Wissensfortschritts bleibt unter dem Strich immer weniger Zeit übrig, die aber notwendig für die Balance im Leben ist. »Es geht also darum, aus dem knappen Faktor Zeit möglichst viel zu machen«, betonte er.

Sieben Werkzeuge des Zeitmanagements stellte Ballis vor. Dazu gehören Effizienz der Arbeit (Dinge richtig tun) und Effektivität (die richtigen Dinge tun), Ordnung am Arbeitsplatz (spart 20 Prozent Arbeitszeit), Berücksichtigung der Persönlichkeitsstruktur, Prioritätensetzung, Vertrauen im Team und Kraft durch Sinn, das waren die Schlagworte. Für ihn persönlich ist in den vergangenen Jahren der Einsatz für den Aufbau von Maschinenringen im Senegal (Westafrika) sinnstiftend und kraftgebend geworden.

Dass immer noch 800 Millionen Menschen Hunger leiden und weltweit alle 13 Sekunden ein Kind unter fünf Jahren an Hunger stirbt, lässt Ballis keine Ruhe. »Das dürfen wir nicht als unveränderbar hinnehmen«, lautete sein Appell. Dem Senegal fehle es nicht an natürlichen Ressourcen, sondern an technischem Fortschritt, um Ernährungssouveränität erlangen zu können.

In nur vier Jahren wurden mit einem Startkapital des bayerischen Landwirtschaftsministeriums im Senegal die ersten drei Maschinenringe gegründet, heute sind es sieben regionale, 110 lokale Gruppen mit 25.000 Hektar Ackerfläche, 22.000 Familien sichern dadurch ihre Existenz. Es gehe immer darum, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und einen Schneeballeffekt auszulösen. Gemeinschaft und Wirtschaftlichkeit zu kombinieren, sei der Schlüssel zum Erfolg, ob hier oder im Senegal.

Wichtig sei zudem, immer wieder zu prüfen, wie sinnvoll das eigene Tun ist. Hat es Bestand über mein Leben hinaus? Wird es in 100 oder gar 500 Jahren eine Rolle gespielt haben? Mit dieser Frage beendete Erwin Ballis seinen Vortrag und gab damit seinen aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörern »Hausaufgaben« mit auf den Weg. (eg)