TROCHTELFINGEN/REUTLINGEN. Der Wolf von Trochtelfingen erregt weiter die Gemüter - auch einige Tage nach seiner ersten Entdeckung. Dass er ein reh gerissen und jetzt auch einen Namen bekommen hat, sorgt im Internet weiter für Diskussionen. Seit der Veröffentlichung wurde der Artikel auf der GEA-Facebookseite mehr als 1.400 mal kommentiert. Hinzu kommen über 1.000 Likes und Dislikes. Er erreichte nach Angaben von Facebook zudem etwa 124.000 Menschen. Der Bericht »Er riss ein Reh - Trochtelfinger Wolf ist identifiziert« wird weiterhin gut gelesen.
Die Zahl der Likes liegt mit mittlerweile bei über 800, die der Dislikes bei knapp 100. In den Kommentaren überwiegen ebenfalls die positiven Aussagen über die erneute Wolfsichtung im Landkreis Reutlingen.
Viel Humor dabei
Einige machen sich über den Namen, oder vielmehr die bürokratische Bezeichnung GW2973m lustig, die der Wolf von den zuständigen Behörden bekommen hat. So schreibt beispielsweise Holger Maie: »Ist das seine Steueridentifikationsnummer?« Auch Karo Linchen beweist Humor: »Was für ein schöner Name. Den hat sich doch sicher Elon Musk ausgedacht.« Ernster nimmt es Roland Schiffer, der erklärt, was sich hinter dieser Nummer verbirgt: »GW2973m, für alle die noch von 1.000 Wölfen in Deutschland ausgehen: Dieses Kürzel bedeutet, dass es sich hierbei um den 2973ten in Deutschland genetisch identifizierte Wolf handelt, Geschlecht männlich.«
Das Tier wird von der Mehrheit willkommen geheißen und viele Kommentatoren sehen die Ankunft des Raubtieres positiv. So schreibt Nicole Brk: »Also er darf das nächste mal gerne bei uns vorbei kommen. Die Igel schlafen und wir haben noch Katzenfutter über. Und wenns nicht reicht fällt uns schon was ein.«
Auch andere kommentieren zugunsten des Wolfes. Niemand müsse zudem Angst vor ihm haben, meint auch Alexandra Sabrina: »Also von einem wildlebenden Wolf geht in der Regel keine Gefahr für uns Menschen aus, denn Wölfe sind von Natur aus eher vorsichtige Tiere und die normalerweise solche Begegnungen mit Menschen meiden. Sie sehen uns weder als Beutetiere noch als Artgenossen an.«
Kritischer sieht das beispielsweise Jeremias Lorch. Er schreibt: »Die Rückkehr des Wolfs ist der Anfang vom Ende der Weidetierhaltung auf der Schwäbischen Alb! Hätten unsere Vorfahren die Wölfe nicht ausgerottet, gäbe es hier keine Wachholderheiden sondern nur zugewachsene Hänge.« Und Johann Baier sieht es ähnlich: »Ich mag auch Tiere, aber heutzutage ist der Wolf fehl am Platz in Deutschland.«
Mehrheit heißt den Wolf in der Region willkommen
Die meisten kommentieren aber die Tatsache, dass festgestellt wurde, dass der Wolf offenbar ein Reh gerissen hat. Viele machen das aber mit viel Humor. Ralph Wittig beispielsweise schreibt: » Was soll der Wolf tun? Spargel stechen?«. Simone Mathias pflichtet bei: »Soll er sich Pizza bestellen? Einen Döner?«. Mit einem Augenzwinkern kommentiert auch Dominique Vasilakis: »Er riss ein Reh? Ja nun, er ist ein Wolf. Was soll er stattdessen machen? Beeren sammeln?«.
Fazit: Die überwiegende Mehrheit der GEA-Leser, die kommentiert haben, begrüßt den Wolf und heißt ihn willkommen. Manche sehen Gefahren für Weidetiere und das Gleichgewicht in der heimischen Natur. Ganz wenige befürchten Gefahren für die Menschen.
Felicitas Klotzbücher macht sich diese Gedanken dazu: »Hat der Mensch vergessen, dass wir die schlimmsten Raubtiere überhaupt sind? Wir nehmen den Tieren die Lebensräume, nur damit wir immer mehr in Luxus leben können. Wir verdrängen sie, damit wir mehr Fleisch für uns haben. Wir sollten mal an den Tieren ein Beispiel nehmen und lernen miteinander leben zu können.« (GEA)