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Tierheim Reutlingen: Charakter, Vorgeschichte und Erziehung sagen mehr als die Rasse aus

Mischlinge gehören zu den beliebtesten Hunden in Baden-Württemberg. Gleichzeitig sind sie im Tierheim Reutlingen  am meisten vertreten. Warum das eine, das andere nicht ausschließt.

Beim Anblick eines süßen Welpen wird manch ein Hundefreund schwach.
Beim Anblick eines süßen Welpen wird manch ein Hundefreund schwach. Foto: dpa/Andrea Warnecke
Beim Anblick eines süßen Welpen wird manch ein Hundefreund schwach.
Foto: dpa/Andrea Warnecke

REUTLINGEN. Hunde sind treue Begleiter und bereichern das Leben des Menschen. Was ihre Haltung angeht, liegen die Baden-Württemberger im Bundestrend. Sie hielten 2024 mehr Vierbeiner als noch im Jahr zuvor und hatten am häufigsten einen Mischling im Haushalt. Das ist das Ergebnis einer exklusiven Auswertung der Kundendaten der Agila Haustierversicherung. Den zweiten Platz im Ranking der beliebtesten Hunderassen belegt die französische Bulldogge, dicht gefolgt vom Labrador, die ihre Plätze gegenüber 2023 getauscht haben. Erneut ins Ranking eingestiegen, sind der Golden Retriever und der Chihuahua auf den Plätzen vier und fünf. Doch welche sind die häufigsten Rassen im Tierheim Reutlingen, die auf ein neues Zuhause warten?

Dort sind Mischlinge derzeit am häufigsten vertreten. Wie Tierheimleiterin Heidi Renner auf GEA-Anfrage berichtet, folgen Pudel, Möpse und Yorkshire Terrier. Dass ausgerechnet diese Hunde in der Mehrzahl seien, habe allerdings nichts mit ihrer Rasse zu tun, sondern mit der Fehleinschätzung ihrer ehemaligen Besitzer. »Das Problem liegt immer an der anderen Seite der Leine«, betont sie.

Mehr über den Ursprung des Tieres erfahren

Ein häufiger Fehler, den Hundeliebhaber machen: »Sie interessieren sich mehr fürs Aussehen und weniger für den Ursprung des Hundes.« So sind dann manche Hundebesitzer vom jagdlichen Interesse ihres Labradors überrascht oder können mit ihrem energiegeladenen Jack Russell nicht mithalten. Genauso darf sich ein Mensch, der sich wenig Zeit für seinen Vierbeiner nehmen kann, nicht wundern, wenn der nicht ausreichend geistig ausgelastete Border Collie durchdreht. »Dabei kann sich heutzutage jeder im Internet oder über Fachbücher im Vorfeld informieren«, bedauert Renner. Beim Anblick eines süßen Welpen vergessen einige, dass der Hund, den sie adoptieren möchten, irgendwann mal älter wird und somit der Niedlichkeitsfaktor zurückgehe. Und vielen sei es nicht bewusst, dass der Hund sein ganzes Leben bei ihnen verbringen soll.

Aber welche Rassen sind für Anfänger, Senioren oder Familien geeignet? Das kann Renner nicht konkret beantworten, denn außer der Rasse spielen die Vorgeschichte, die Erziehung und der Charakter eines Hundes eine noch ausschlaggebendere Rolle, betont sie. Damit es mit dem neuen Zuhause klappt, werde darauf geachtet, dass der Vierbeiner zu dem Lebensstil des Interessenten passe. Das heißt, dass zum Beispiel gemütliche und lauffaule Interessenten keinen Husky vermittelt bekommen, sondern eher einen Mops. Kleinere Hunde sind aber nicht unbedingt auch leichter zu halten, warnt sie. Gelangt beispielsweise ein Anfänger an einen Yorkshire Terrier, der bisher keine gute Erziehung genossen hat und mehrmals am Tag kläfft, kann das Frauchen oder Herrchen schnell an seine Grenzen kommen, so Renner. (GEA)