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Aktuell Fazit

RSV zieht Bilanz zur Umstellung des Busverkehrs

Stau auf der Gartenstraße. Der Quartiersbus braucht vom Burgplatz zum Listplatz 12 Minuten. Foto: Stephan Zenke
Stau auf der Gartenstraße. Der Quartiersbus braucht vom Burgplatz zum Listplatz 12 Minuten.
Foto: Stephan Zenke

REUTLINGEN. »Im Großen und Ganzen sind wir recht zufrieden«: Nach Ansicht von Bernd Kugel, Marketingleiter der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV), ist die Umstellung des Busverkehrs in Reutlingen insgesamt gut verlaufen. »Die Reaktionen der Passagiere waren überwiegend positiv«, erklärte er am Montagabend. Vereinzelt gebe es aber noch »Nachbesserungsbedarf«.

Auf eine kritische Stelle blickte er vom Mobilitätszentrum am ZOB aus während des Feierabendverkehrs: auf die Kreuzung »Unter den Linden«. Dort blockierten zu diesem Zeitpunkt viele Autos die Weiterfahrt der Busse, die eigentlich »Grün« hatten. »Ein bekanntes, leidiges Thema.« Noch optimiert werden müsse die Ampelphase für den Verkehr im Bereich Gartenstraße/Karlstraße. Hier kam es in Stoßzeiten zu Staus und Behinderungen.

Noch keine Zahlen

Über den Umfang der Staus, Verspätungen und zu Passagierzahlen lagen Kugel gestern noch keine Informationen vor. »Die Auswertung der Daten erfolgt am Dienstag.« Schon jetzt ist klar, dass die RSV ein großes Personalaufgebot auffuhr, um die Herausforderung zu meistern. Die sechs Mitarbeiter in der Mobilitätszentrale »wurden stark in Anspruch genommen« und auch die rund 20 Mitarbeiter und Helfer auf der Straße hatten alle Hände voll zu tun, um die Passagiere zu beraten. Die »grünen Engel« werden zwei Wochen lang im Einsatz bleiben.

Was die fehlenden Anzeigen der Fahrtziele auf den Bussen anbelangt – viele geisterten lange als »Betriebsfahrt« durch die Gegend und sorgten für Verwirrung –, zeigte er sich zuversichtlich, dass die dafür verantwortlichen Softwareprobleme spätestens in der Nacht auf Dienstag behoben werden können. Um ein Update zu erhalten, mussten die Busse einen WLAN-Hotspot wie am ZOB passieren oder eben den Heimathafen anlaufen.

Solche und solche Passagiere

Noch nicht richtig herumgesprochen habe sich wohl, dass vom Leonhardsplatz jetzt viele Linien starten, meinte Bernd Kugel. Viele Busse starteten von dort leer in der Oststadt. Apropos Passagiere: »Es gab gestern solche und solche«, sagte Kugel. Die einen gut informiert und vorbereitet, die anderen, darunter Fahrgäste von außerhalb, hatten noch nie etwas vom neuen Reutlinger Buskonzept gehört.

Nach der ersten bestandenen Feuerprobe kommt auf das RSV-Team schon die zweite große Bewährungsprobe zu, wenn am Mittwoch die Schulen wieder den Unterricht aufnehmen. Zusätzlich zu 60 000 Beförderungen am Tag kommen dann noch einmal rund 12 000 Fahrten von Schülern dazu. (ele)