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Landrat Thomas Reumann erkrankt: Teil des Pandemiestabs in Quarantäne

Seit heute ist bekannt: Auch Reutlingens Landrat Thomas Reumann ist mit dem Coronavirus infiziert. Auch einige Mitglieder des Pandemiestabs sind in Quarantäne - darunter der Leiter des Kreisgesundheitsamtes Dr. Gottfried Roller. Im Landratsamt betont man: »Das ist natürlich keine einfache Situation. Aber: Für jedes Mitglied des Lenkungsstabes gibt es einen Nachrücker.«

Landrat Thomas Reumann.
Landrat Thomas Reumann. Foto: Gerlinde Trinkhaus
Landrat Thomas Reumann.
Foto: Gerlinde Trinkhaus

KREIS REUTLINGEN. Landrat Thomas Reumann, der an Covid-19 erkrankt ist, befindet sich momentan in häuslicher Quarantäne. Das teilt das Landratsamt in einer Pressemitteilung mit. Gestern Abend hatte Reumann erhebliche grippeähnliche Symptome - heute Nachmittag gehe es ihm etwas besser. »Wir alle wünschen unserem Landrat eine gute und rasche Genesung«, so Hans-Jürgen Stede, Erster Landesbeamter, der den Landrat nun vertritt.

Reumann hatte sich nicht in einem Risikogebiet aufgehalten, der Infektionsweg ist nicht bekannt. Nachdem das positive Testergebnis gestern Abend vorlag, wurden vom Kreisgesundheitsamt Reutlingen seine Kontaktpersonen ermittelt. Dazu gehören die Personen, mit denen Reumann seit Sonntag im privaten sowie beruflichen Umfeld engen Kontakt hatte.

Im Landratsamt trifft dies auf einige Kolleginnen und Kollegen zu, die mit Reumann zusammen Teil des Pandemiestabs sind. Im Rahmen der Lagebesprechungen wurde auf Abstand, die allgemeinen Hygienemaßnahmen sowie regelmäßiges Lüften geachtet. Keiner der Mitarbeiter war in einem Risikogebiet oder hatte Kontakt zu einem laborbestätigten Fall.

Aufgrund des Kontaktes zu Reumann sind dennoch mehrere Kollegen aus den Bereichen des Verwaltungs- und Ordnungsdezernats als enge Kontaktpersonen  eingestuft worden. Dazu gehört auch der Leiter des Kreisgesundheitsamts Dr. Gottfried Roller, der wie die anderen Personen nun 14 Tage in häuslicher Quarantäne ist. Betroffen sind darüber hinaus auch einige weitere Personen von außerhalb des Landratsamtes, die situationsbezogen beim Pandemiestab dabei waren.

Den Kontaktpersonen geht es gut. »Wir hoffen sehr, dass das so bleibt«, so Stede.  Die Kontaktpersonen müssen sich, wie vorgeschrieben, täglich beim Kreisgesundheitsamt melden und ein Tagebuch über ihren Gesundheitszustand führen.

Die Arbeit im Landratsamt geht weiter, die ausgefallenen Kollegen werden von ihren Stellvertretern ersetzt, die nun die zentralen Aufgaben im Krisenstab erfüllen. Bereits vorbereitet wurde in den letzten Tagen ein Personalpool, um Bereiche der kritischen Infrastruktur zu stärken. Hierzu gehört vor allem das Kreisgesundheitsamt, das handlungsfähig bleiben und gestärkt werden muss. Das Bürgertelefon wurde ebenfalls personell aufgestockt, um die Vielzahl an Anfragen noch bewältigen zu können.

Auch die sich nun in Quarantäne befindlichen Personen unterstützen von zu Hause aus. »Das ist natürlich keine einfache Situation. Aber: Für jedes Mitglied des Lenkungsstabes gibt es einen Nachrücker. Sehr gut ist auch, dass die Mitglieder des Lenkungsstabs, die von der Quarantäne betroffen sind, voll arbeitsfähig sind. Deren Know-how ist für uns alle weiterhin verfügbar. Da glühen die Telefondrähte, da gibt es sehr intensiven Mailaustausch«, so Stede.

Insgesamt gibt es im Landkreis Reutlingen momentan (Stand 16:30 Uhr) 71 laborbestätigte Fälle. Aktuell befinden sich 7 Covid-19-Patienten in stationärer Behandlung in den Kreiskliniken Reutlingen, ein Patient davon ist intensivpflichtig. Gestern Abend wurde der erste Todesfall im Landkreis Reutlingen bekannt. Es handelt sich hierbei um eine 84-jährige Frau, die nach einer Operation gestürzt ist. An den Folgen dieses Sturzes zusammen mit der Covid-19-Erkrankung ist sie gestern Abend im Klinikum gestorben.

Die Kreiskliniken Reutlingen bereiten sich derzeit intensiv auf die stationäre Aufnahme weiterer Covid-19-Patienten vor. Hierzu zählen die Etablierung weiterer Isolierstationen sowie die Vergrößerung der Intensiv- einschließlich Beatmungseinheiten. (pm)