REUTLINGEN/TÜBINGEN. In Reutlingen sind bis auf den Flughafenexpress Expresso sowie den Bus zur Freien Evangelischen Schule (FES) im Reutlinger Königsträßle alle Linien, auch die der Schulbusse, betroffen. Das war's dann mit dem Angebot an Busverbindungen, wie die Anzeigetafel am Mittwochmorgen zeigt.
Die Tübinger können sich über die Webseite der Stadtwerke über den Notfahrplan informieren, so die Empfehlung von Benjamin Stein, Verdi-Geschäftsführer des Bezirks Fils-Neckar-Alb. Die Tübinger Linie 5 verkehrt demnach ganztägig alle 30 Minuten zwischen Hauptbahnhof und Kliniken. Zudem halten die Linien 18 und 19 die regulären Fahrpläne ein. Für den Schülerverkehr nach und ab Waldhäuser Ost sind einzelne Einsatzfahrten geplant.
Im Berufsverkehr verkehren einige Nachtbuslinien ab Hauptbahnhof zu bestimmten Abfahrtszeiten. Die Züge und Regionalbusse sind vom Streik nicht betroffen.
Kundgebung auf dem ZOB
Voraussichtlich rund 120 Busfahrer der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV) und des Stadtverkehrs Tübingen (SVT) sowie die Fahrer der privaten Betreiber treffen sich am Mittwoch ab 8 Uhr in Reutlingen im Kulturzentrum franz.K, das als Streiklokal fungiert. Um 11.30 Uhr stellen sich die Streikenden dort für eine Demo auf, die um 12 Uhr in einer halbstündigen Kundgebung auf dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) gipfeln soll. Andreas Schackert, der Verhandlungsführer von Verdi, tritt als Redner auf.
Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO), hat sich bereits am Dienstag einigungsbereit gezeigt, so Verhandlungsführer Eberhard Geiger: »Wir werden alles daran setzen, am 18. Februar einen Abschluss zu erreichen.« Andreas Schackert, Verdi-Verhandlungsführer hingegen sagte: »Einen mageren Inflationsausgleich werden die Fahrerinnen und Fahrer in dieser Lohnrunde nicht akzeptieren.«
Beide Seiten lagen zuletzt noch weit auseinander: Die Gewerkschaft fordert in den laufenden Tarifverhandlungen für das private Omnibusgewerbe 5,8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr und eine Angleichung an den Vertrag des kommunalen Nahverkehrs. Der Arbeitgeberverband WBO hatte zuletzt 5,8 Prozent mehr auf einen Zeitraum von drei Jahren geboten. Das hatte die Gewerkschaft abgelehnt und erneut zu Warnstreiks aufgerufen. (GEA/dpa)