REUTLINGEN. Die Stadtverwaltung muss ihre ursprünglichen Pläne für die kulturelle Nutzung der Räume in der ehemaligen Paketpost doch aufgeben. Grund dafür sind unerwartete bauliche Mängel, insbesondere bei der Stromversorgung. Im Zuge der Umbauarbeiten für das Naturkundemuseum traten erhebliche Probleme zutage. Dies ist keine Überraschung.
Bereits im Februar 2023 berichtete der GEA unter dem Titel »Saftloses Stromnetz in der Paketpost« über die begrenzte Energieversorgung der Immobilie. »Die Technik der alten Paketpost ist weitgehend aus den 70er-Jahren«, sagte Jörg Viehl vom Gebäudemanagement der Stadt bei einem Rundgang durch das 1974 erbaute Gebäude. Schon vor zwei Jahren war klar, dass der Strom hier deswegen so knapp ist, weil er von der Briefpost kommt – für die Post einst unerheblich.
Mittlerweile ist aber mit dem Depot des Naturkundemuseums ein Stromverbraucher eingezogen, der jede Menge Saft braucht: Wertvolle Objekte müssen bei stabilen klimatischen Bedingungen gelagert werden. Ordentlich Strom verbraucht auch die Klimakammer, in der Exponate zum Schutz vor Schädlingen behandelt werden.
»Eine umfassende Ertüchtigung des Gebäudes wäre mit hohen Kosten verbunden – finanzielle Mittel, die derzeit nicht zur Verfügung stehen«, schreibt die Stadt jetzt in einer Pressemeldung. Die freien Flächen werden deshalb künftig als wichtige Lagerflächen für verschiedene städtische Ämter und Institutionen – auch aus dem Kulturbereich – genutzt. Das bedeutet auch, dass die Räumlichkeit der ehemaligen Paketpost nicht mehr länger als Veranstaltungsort für die Kulturnacht zur Verfügung steht. (GEA)
