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Der polnische Pianist Wojciech Waleczek gastierte im Kulturhaus Klosterkirche

Pianist Wojciech Waleczek gastierte im Pfullinger Kulturhaus Klosterkirche: Ungewöhnliches Programm für rund 120 Gäste auf Einladung der VHS.

Wojciech Waleczek spielt mit viel Konzentration und Einfühlungsvermögen
Wojciech Waleczek spielt mit viel Konzentration und Einfühlungsvermögen Foto: Gabriele Böhm
Wojciech Waleczek spielt mit viel Konzentration und Einfühlungsvermögen
Foto: Gabriele Böhm

PFULLINGEN. Über 120 Gäste versammelten sich am Sonntagabend im Kulturhaus Klosterkirche zu einem Wochenausklang der Extraklasse. Die Volkshochschule Pfullingen unter der Leitung von Mert Akkeceli hatte den mehrfach mit hohen Preisen ausgezeichneten polnischen Pianisten Wojciech Waleczek eingeladen, der an der Universität in Katowice als Musikprofessor tätig ist. Europaweit und darüber hinaus ist er mit unterschiedlichen Programmen unterwegs und bot in Pfullingen »Chopin meets the Beatles«.

Schon bei den ersten Klängen der Variations Brillantes op. 12 seines polnischen Landsmanns Frédéric Chopin (1810-1849) begeisterten Waleczeks weiche, sensible Anschläge, sein ruhiges Auskosten jeder einzelnen Note, wobei einmal mehr die hervorragende Akustik des Kulturhauses zum Tragen kam. Ganz im Sinne der Romantik standen Gefühle im Vordergrund, nachdenklich-zurückhaltend oder energisch vorwärtsschreitend. Chopin, damals gerade 23 Jahre alt, lebte bereits überwiegend in Frankreich, aber sehnte sich fortwährend nach seiner polnischen Heimat.

In Kaskaden herabfallende Läufe

Auch im Larghetto-Satz des Klavierkonzerts Nr. 1 op.11 nahm der Pianist sein Publikum mit in die Welt der Romantik. Waleczek selbst hatte den Satz bearbeitet und gab ihn, nach einem kurzen Moment der Konzentration und der mentalen Abgrenzung vom lauten Beifall, perlend, mit aufwärts strebenden und in Kaskaden wieder herabfallenden Läufen wieder. »Mir gefällt die Dichte, die bewundernswerte Identifikation, als ob er der Komponist selbst wäre«, meinte ein Musikfreund in der Pause begeistert.

Die Gattung Walzer beschäftigte Chopin lebenslang. Der Walzer op. 34 erklang in zwei fröhlich wirbelnden Vivace-Sätzen, die ein träumerisches, bisweilen fast melancholisches Lento umrahmten. Den Abschluss des ersten Teils bildeten drei Lieder in einer Bearbeitung von Franz Liszt.

Beatles-Highlights auf Soloklavier

Sehr gut kamen beim Publikum die Hits der Beatles an, für Soloklavier arrangiert von Kamil Pawlowski, einem jungen polnischen Komponisten und mehrfachen Stipendiaten des Ministerpräsidenten sowie des Ministers für Kultur und nationales Erbe. Das Publikum erlebte, wie sich »Hey Jude«, »Yesterday« oder »She loves you« in der Klavierversion und gespielt von einem herausragenden Pianisten anhören. Die großartigen, dynamischen Interpretationen erhielten viel Beifall und Bravorufe. (GEA)

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