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»The Taste«: Willmandingerin gewinnt zweiten Stern

Erneut schaffte es Jaqueline Paasche, die in Willmandingen aufgewachsen ist, mit ihrer Kochkunst die Jury der Sat.1-Kochsendung »The Taste« zu überzeugen.

Jaqueline Paasche bereitet Kabeljau zu.
Jaqueline Paasche bereitet Kabeljau zu. Foto: Sat.1/Müller
Jaqueline Paasche bereitet Kabeljau zu.
Foto: Sat.1/Müller

WILLMANDINGEN. Je weiter ein Teilnehmer der Sat.1-Kochshow »The Taste« kommt, desto mehr wachsen die Anforderungen. Das bekam die aus Willmandingen stammende Hobbyköchin Jaqueline Paasche in der vierten Folge der Kochsendung deutlich zu spüren. Diesmal bekamen die vier TV-Kochteams keine konkreten Hinweise zu dem, was sie kochen sollten. Kreativität und Fantasie waren mehr denn je angesagt. So lautete das Motto des Teams von Spitzenkoch Tim Raue, in dem Paasche mitmacht, »stark und schwach«. Raue stellte besorgt fest: »Das ist keine klare kulinarische Ansage, sondern beschreibt einfach nur Zustände.« Das beste Gericht jedes Teams sollte Rosina Ostler in Form eines angerichteten Löffels probieren und bewerten. Ostler ist eine ehemalige Teilnehmerin der Sendung. Die Zwei-Sterne Köchin war als Jurorin zu Gast.

»Eine Komponente soll zarter sein, die andere kräftiger«, fasste Paasche zusammen. »Ich dachte an Nierenzapfen vom Rind als starke Komponente.« Dazu wollte sie »leichtes« Kartoffelpüree und Lauchschaum mit Vanille zubereiten. Die letzte Zutat war jedoch für Team-Chef Raue ein »No-Go«. Er kenne niemanden, der so gut koche, um Vanille in einem deftigen Gericht einsetzen zu können. »Dann mache ich etwas anderes«, so Paasche. Passend zum gegrillten Fleisch sei eine Sauce Béarnaise, schlug Raue vor. Paasche entschied sie sich für ein stark angebratenes Onglet (Nierenzapfen) und ein Topinambur-Püree und eine Béarnaise. »Ich habe das Onglet ganz doll gesalzen, damit sich die Fasern stärker zusammenziehen und der Geschmack anlässlich der starken Komponente intensiver wird«, erklärte sie. Raue war am Schluss mit dem Ergebnis sehr zufrieden. »Jaqueline hat hervorragend gearbeitet und das Thema getroffen.« Aus diesem Grund beschloss er, dass die Gastjurorin diesen Löffel zum Probieren bekommt. »Ich will das Team durchbringen«, freute sich Paasche. Ostlers Eindruck: Es sei ein gelungener Start, das Essen habe ausbalancierte Aromen, aber es fehle etwas Innovatives.

Norwegische Zutaten

Für die nächste Aufgabe sollte das Essen mindestens eine Wunschzutat der Gastjurorin enthalten. Da Ostler zwei Jahre in Norwegen verbracht hat und dort in der Gastronomie tätig gewesen ist, wählte sie Zutaten, die in der dortigen Küche verbreitet sind. Dazu gehören Aquavit, Elchrücken und unreife, fermentierte Johannisbeeren. »Die Beeren sorgen für Säure und Salzigkeit«, merkte Raue an. Zum Elchrücken kommentierte er: Das Fleisch habe kein Fett und somit einen schnellen Garpunkt. Die Willmandingerin, die inzwischen in München wohnt, zauberte ein Gericht, bei dem sie den Geschmack der Beeren in den Vordergrund stellen wollte. »Ich habe noch nie Elch gekocht, deshalb mache ich es auch heute nicht«, sagte sie. Stattdessen gab es Kabeljau. Blumenkohl-Püree, Buttermilch-Aquavit, Speck-Sud und Johannisbeeren-Gelee.

Während der Blindverkostung ihres Gerichts gab es sowohl Lob als auch Kritik. Juror Alex Kumptner sagte: »Die Johannisbeere ist nicht leicht geschmacklich einzubinden. Hier ist es gut gelungenen.« Koch Alexander Herrmann ergänzte: »Tolles Handwerk und super Idee.« Frank Rosin: »Sehe ich überhaupt nicht so. Der Fisch ist total übergart, wie ein Brei in meinem Mund.«

Sechs Teilnehmer der Show kamen sofort weiter, die restlichen sieben mussten zur Sternenvergabe. Ein roter Stern bedeutet, der Teilnehmer war nicht gut genug und muss nochmal in einem Entscheidungskochen sein Können unter Beweis stellen, ein goldener, dass er zu den besten gehört. Paasche reagierte gestresst, denn sie gehörte zu den zwei letzten Teilnehmerinnen, die noch keinen Stern erhalten hatten: »Ich war einfach nur fertig. Es war die totale Anspannung, ich habe meinen ganzen Körper nicht mehr gespürt.« Das Warten hat sich allerdings gelohnt. Sie bekam einen zweiten goldenen Stern. Den ersten hatte sie bereits in der ersten Folge gewonnen. »Das ist der absolute Wahnsinn, es kann so weitergehen«, freute sich die 35-Jährige. (GEA)