SONNENBÜHL-UNDINGEN. Für Wintersportler ist der Hochsommer, so schön er auch ist, immer mit dem Aussetzen ihres Lieblingssports verbunden, zumindest auf der Alb. Doch die Ski- und Snow-boardschule Undingen bietet eine spaßige Kombination aus Winter- und Sommersport an, den Waterslide Contest Undingen.
Vierzig motivierte Ski- und Snowboardfahrer stürzten sich die Piste aus Plastik hinunter. Bei optimaler Fahrt glitten sie geschmeidig über das am Ende der Anlaufbahn gelegene Wasserbecken, das per Schlauch mit Wasser geflutet wurde. Eine gewisse Ähnlichkeit zum Skispringen ließ sich ausmachen. Das Publikum jubelte bei spektakulären Fahrten, wenn die Teilnehmer fast schon über das Wasser zu fliegen schienen. Es stöhnte und fühlte mit, wenn ein Teilnehmer auf der Piste stürzte oder die Ski beim Sturz ins Wasser verlor. Glücklicherweise war für Sicherheit gesorgt, Dank der Aufsicht der DLRG Sonnenbühl.
Pumpen bringt Geschwindigkeit
Wenn ein Teilnehmer das zehn Meter lange Becken erfolgreich überquerte, kam er eine Runde weiter. Die ursprünglich 65 Meter lange Anlaufbahn wurde mit jeder Runde verkürzt. Die dreiköpfige Jury entschied, bei engen Versuchen, ob das Wasserbecken erfolgreich überquert wurde und verteilte außerdem drei Wildcards. Diese bekamen Teilnehmer, die auf spektakuläre oder lustige Weise ausschieden und dann beim Best-Trick-Contest die Chance hatten, den entgangenen Ruhm doch noch zu ernten. Kreativität und Technik war gefragt. Wichtig war die Spülseife an der Unterseite der Sportgeräte für das optimale Gleiten. Bei den Skifahrern setzte sich die Technik des »Pumpens« durch, wobei die Skifahrer während des Anlaufs auf der Piste für maximale Geschwindigkeit mehrmals in die Hocke und sich wieder aufrichteten.
Da im vergangenen Winter aufgrund des fehlenden Schnees kein Skibetrieb beim TSV Undingen stattfand, war es der »einzige Skitag« in dieser Saison. Den Organisatoren war es darum umso wichtiger, das Beste aus dem Event herauszuholen.
Einige der Wintersportler fielen mit fetzigen Outfits auf. Dominik Thiel aus Bitz trug eine blonde Vokuhila-Perücke, die »natürlich hilft«, wie er erklärte. Er und seine Bitzer Kollegen waren aus »Spaß und die Gaudi« dabei. Trotzdem galt, »das Ziel ist der Sieg«. Denn es gab es auch attraktive Gewinne. Die Teilnehmer hatten unter anderem die Chance auf einen schicken Holzpokal in Wellenform, Albgold Spätzle, Kleidung von »Glomp« und den schillernden Hauptgewinn, Tageskarten für ein Skigebiet. Gewinnen lohnte sich also.
Internationale Teilnehmer starteten auch. So trat Robbie McCulloch aus Neuseeland an. Der Neuseeländer ist zwar angehender Doktorand der Astrophysik an der Universität Tübingen, aber am Samstag widmete sich der Snowboarder wie seine Konkurrenten ganz dem »Watersliden«. Die Teilnehmer schlitterten also solange die Piste hinunter, über und letztendlich in das Wasserbecken, bis am Ende nur die glücklichen Gewinner halbwegs trocken blieben. (GEA)