HAYINGEN. Die Handlung, der Text, sogar die Figuren befinden sich noch in der Entstehungsphase. Immerhin, so macht Autorin und Regisseurin Edith Ehrhardt deutlich, werden die Rollen jedes Jahr den zur Verfügung stehenden Laiendarstellern auf den Leib geschrieben. Seit dem Dreikönigstag ist klar: »Wieder können wir mit rund 30 Schauspielern zwischen acht und 80 Jahren planen«. Viele von ihnen sind Stammspieler, doch es gibt auch etliche neue Akteure im Kader. Vor allem auch wieder mehrere Kinder, ohne die das Naturtheater Hayingen unvorstellbar wäre. »Sie sollen wie schon in den vergangenen Jahren eine Art aufklärerische Rollen erhalten«, sagt Ehrhardt.
Natürlich hatte sie im Vorfeld schon längst eine konkrete Idee, worum es im Stück gehen soll, auch einige Szenen stehen zwischenzeitlich fest. Das Grundkonzept ist eingestanzt: »Es wird wieder eine herrlich lustige, musikalische Komödie für die ganze Familie mit überraschenden Wendungen, Witz und Spielfreude«, verspricht Ehrhardt. Ihr war es angesichts der unruhigen Zeiten und der vielen Kriege in der ganzen Welt enorm wichtig, etwas zum Thema Frieden und Menschlichkeit zu entwickeln. Eine hoffnungsvolle und zuversichtliche Vision von Möglichkeiten des Miteinanderlebens ohne den Wahnsinn kriegerischer Auseinandersetzungen, die längst zum Alltag gehören und fast schon als selbstverständlich angesehen werden.
Im diesjährigen schwäbischen Spaß für Jung und Alt gibt es ebenfalls viel Streit: Mal geht es ums Geld, mal um die Liebe, mal ums Ganze. Wie genau die Lösungen der Streitereien aussehen sollen, muss erst noch zu Papier gebracht werden. Sicher ist aber bereits, dass die berühmten Pfannakuacha der Köchin Irene mit einer gewissen Magie eine große Rolle spielen werden. Die schwäbischen Köstlichkeiten schmecken nicht nur, sondern sie zeigen im Stück auch so manch unerwartete Wirkungen, die letztendlich dem Frieden dienen. »Mir ist es wichtig, einen anderen Weg aufzuzeigen, um Kriege zu beenden«, erzählt Ehrhardt.
Grundsätzlich spielt das Stück im 19. Jahrhundert, allerdings prallen durch das Auftauchen von Menschen aus der Gegenwart im Tiefental die Zeiten aufeinander. Schuld für diesen Zeitensprung sind wohl auch die Pfannakuacha, die darüber hinaus noch Amors Pfeil aktivieren und der Liebe auf die Sprünge helfen. 15 Aufführungen wird es in diesem Jahr geben, die Premiere ist für Sonntag, 6. Juli, um 14.30 Uhr datiert. Die Musik stammt erneut von Julia Klomfass. »Bevor ich mit dem Komponieren beginne, muss mir das fertige Stück mit allen Figuren und Texten vorliegen«, sagt sie. Rund fünf Lieder sollen in die Szenerie eingefügt werden, darüber hinaus Begleit- und Tanzmusik. Alle Kompositionen werden sowohl an die Handlung als auch an die Rollen angepasst. Gesungen wird wie gesprochen: »Schwäbisch und hochdeutsch, je nachdem, wie die Spieler selbst sprechen«.
Die Kulisse vom letztjährigen Stück »No ed hudla« ist laut Vorsitzender Peter Edelburg weitgehend abgebaut. Bühnenbildnerin Barbara Fumian wird entsprechend der Handlung wieder einzelne Gebäude aufbauen, die für den Inhalt des Stücks wichtig sind. »Selbstverständlich wird das Bühnenbild wie immer an die Natur im Tiefental angepasst. Wir wollen die natürlichen Gegebenheiten in die Handlung einbauen und für uns nutzen. Das macht das Naturtheater aus«, betont Edelburg. (GEA)