MÜNSINGEN/REUTLINGEN. Nach dem Angriff eines brünftigen Hirsches im Wildgehege auf dem Gelände des Münsinger Albgutes ist der schwerverletzte 64-jährige Mann in einer Spezialklinik weiterhin nicht vernehmungsfähig. Das hat ein Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen dem GEA mitgeteilt. Der Mann war am Montag in das umzäunte und mit Warnschildern versehene Gehege gelangt. Dort hatte ihn der Hirsch angegriffen und lebensgefährlich verletzt. Wie der Mann in das mit meterhohen Zäunen umfasste Gehege kommen konnte ist weiterhin Teil der Polizeiermittlungen. Polizeisprecher Christian Wörner sagte: »Wenn der Mann ansprechbar und vernehmungsfähig ist, werden wir ihn dazu befragen.« Es seien an der Umzäunung keine Spuren gefunden worden, dass der Mann gewaltsam eingedrungen ist. Auch die Betreiber des Albgutes können sich bislang nicht erklären, wie der Mann ins Gehege gelangt war.
Nachdem Arbeiter Hilfeschreie gehört und die Polizei alarmiert hatten, waren Polizisten zum Gehege geeilt. Auch sie hörten Hilfeschreie und wurden vom Hirsch durch den Gitterzaun angegriffen. Dabei entdeckten sie Bluspuren an dessen Geweih. Da sie das Gehege nicht gefahrlos betreten konnten, entschlossen sie sich, das Tier mit Dienstwaffen zu töten. Wieviele Schüsse sie abgaben, ist nicht bekannt.
»Danach mussten die Polizeibeamten den verletzten Menschen auf dem großen Gelände erst einmal finden«, so Polizeisprecher Christian Wörner. Der Schwerverletzte wurde danach mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen.
Was mit dem erlegten Hirsch passiert, der erst im Mai ins Gehege gekommen war und seinerzeit den Namen Ludwig erhielt, ist unklar. (GEA)