ST. JOHANN UPFINGEN. Vielleicht liegt es am etwas irreführenden Namen, dass die abgelegene Höhle im Wald am Hirschental zwischen Bleichstetten und Upfingen kaum bekannt ist. Die Klopfjörgleshütte ist kein Grillplatz, wie man vermuten könnte, sondern eine schon vor Urzeiten bewohnte Höhle, die sich für einen kleinen Spaziergang mit der ganzen Familie während der Feiertage anbietet.
Schon Julius Wais berichtet in seinem Albführer von der Höhle und den dort gefundenen Spuren aus der Altsteinzeit, der keltischen Hallstattzeit und dem Mittelalter. Wissenschaftliche Untersuchungen der jüngsten Zeit haben bestätigt, dass die Höhle schon in der Altsteinzeit genutzt wurde. Diese begann vor rund 3,3 Millionen Jahren und dauerte bis zum Ende der letzten Eiszeit vor 11.000 Jahren, wie das »Urmu«, das Urgeschichtliche Museum in Blaubeuren, ausweist. Für die damaligen Menschen bedeutete die natürliche Höhle im Kalkstein Schutz vor der Witterung und vor gefährlichen Tieren. Da der Hang auf den letzten Metern davor steil ansteigt, ließ sich die Höhle auch gut verteidigen.
Vor allem während der Wintermonate möchte man sicher nicht mit den Steinzeitmenschen tauschen. Kein Fernsehen, kein Internet, und das Essen und Feuerholz musste erst mühsam beschafft werden. Dabei hat die Höhle durchaus Luxus zu bieten. Davor liegt ein kleines Plateau, nutzbar als Terrasse, und als Besonderheit gibt es eine Pergola in Form eines imponierenden steinernen Bogens.
Man erreicht die Klopfjörgleshütte am besten vom Sportplatz in Bleichstetten aus, wobei sich die Nutzung eines Navis empfiehlt. Kurz vor der Höhle passiert man das Schild »Deponiebereich«, bevor ein Wegweiser hinauf zur Höhle leitet. Wegen des steilen Waldwegs auf den letzten Metern benötigt man festes Schuhwerk. (GEA)