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Die Psychiatrie in Zwiefalten produziert weniger CO2

Das Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Südwürttemberg veröffentlicht seinen Nachhaltigkeitsbericht 2023

Nachhaltig gut aufgestellt ist das ZfP Südwürttemberg auch durch den Ausbau der Solaranlagen zur Eigenstromerzeugung. FOTO: AMAN
Nachhaltig gut aufgestellt ist das ZfP Südwürttemberg auch durch den Ausbau der Solaranlagen zur Eigenstromerzeugung. FOTO: AMANN-STÖRK/ZFP
Nachhaltig gut aufgestellt ist das ZfP Südwürttemberg auch durch den Ausbau der Solaranlagen zur Eigenstromerzeugung. FOTO: AMANN-STÖRK/ZFP

ZWIEFALTEN. Den CO2-Ausstoss verringern, Artenvielfalt fördern und Energie einsparen: Der Nachhaltigkeitsbericht des Zentrums für Psychatire (ZfP) Südwürttemberg fasst die wesentlichen ökologischen sowie gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen im Geschäftsjahr 2023 zusammen. 2021 hat das ZfP mit seinen drei Hauptstandorten Zwiefalten, Bad Schussenried und Weissenau seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, seitdem erscheint dieser jährlich. Neu ist, dass der aktuelle Bericht sich direkt auf die selbst gesetzten Ziele des ZfP bezieht und diese in Verbindung zu den Sustainable Development Goals der EU setzt.

Klimaneutralität als Ziel

Mit Verabschiedung einer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie hat das ZfP Südwürttemberg das Ziel der Klimaneutralität zum zentralen Schwerpunkt erklärt. Als Grundlage wurde in Zusammenarbeit mit der Abteilung Technik, dem Abfallmanagement, dem Zentraleinkauf, der Logistik und dem Personalmanagement eine umfassende Energie- und Treibhausgasbilanz aufgestellt. Diese basiert auf der DIN ISO 14064-1 und dem Greenhouse Gas Protocol.

Mit 51,9 Prozent des CO2-Anteils konnte die Wärmeversorgung als größter CO2 -Verursacher identifiziert werden. Als bedeutendstes Verbesserungspotenzial wird deshalb beim ZfP die Umstellung der Wärmerzeugung auf erneuerbare Energie angesehen. Die Wärmeerzeugung basiert heute überwiegend auf Erdgas. Die Öko-Stromversorgung verursacht mit 12,9 Prozent zwar derzeit den geringsten Anteil am CO2-Ausstoß, jedoch gibt es auch hier Einsparpotenzial. Ein erster Schritt zur Reduzierung wurde bereits durch den Ausbau der Solaranlagen zur Eigenstromerzeugung in Bad Schussenried und Weissenau vorgenommen.

Zur umfassenden Vermeidung oder Reduzierung von CO2-Emissionen wurde ein Umsetzungsplan mit zahlreichen Maßnahmen ausgearbeitet. Nur nachweislich unvermeidbare Emissionen sollen langfristig mit Zertifikaten ausgeglichen werden. Und auch in weiteren Unternehmensbereichen wurden nachhaltige Projekte gezielt vorangetrieben und umgesetzt. So unterstützt die Bioland-Gärtnerei am Standort Weissenau beispielsweise im Rahmen des vom Bundesumweltministerium geförderten Projekts »Tausende Gärten – Tausende Arten« die Kultivierung und Vermarktung von echt heimischen Wildstauden. Wildstauden sind sehr insektenfreundlich, zumeist schnittgeeignet und dabei wenig pflegeintensiv. Die Kampagne ist auf sechs Jahre angelegt mit dem Ziel, deutschlandweit die biologische Vielfalt im besiedelten Raum mit »echt heimischen Wildpflanzen« zu fördern.

Ein nachhaltiges Unternehmen hat nicht nur ökologische Belange, sondern auch das langfristige Wohlergehen seiner Mitarbeitenden im Blick. Um Beruf und Privatleben gut in Einklang zu bringen, ermöglicht das ZfP seinen Beschäftigten Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeitmodelle und Home Office. Mit dem Lebensarbeitszeitmodell ZEITplus wird Mitarbeitenden eine flexible Anpassung der individuellen Arbeitszeit an eigene Bedürfnisse ermöglicht.

Digitale Patientenakte

Um auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein, hat das Unternehmen zudem in vielen Bereichen durch Digitalisierung seine Effizienz gesteigert und den Ressourcenverbrauch reduziert. So arbeitet das ZfP beispielsweise stetig an der Verbesserung und dem Ausbau der digitalen Patientenakte. Seit 2023 können Behandlungsverträge auf dem Tablet unterschrieben werden, Mitarbeitende in der aufsuchenden Hilfe können die Leistungsdokumentation auf einem mobilen Endgerät vornehmen. Weiterhin werden vielzählige Verwaltungsstrukturen digitalisiert, unter anderem die Urlaubsplanung, die Personalakte oder der Rechnungseingang.

Um den Klimawandel zu begegnen, hat eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe des ZfP Südwürttemberg einen Hitzeaktionsplan entwickelt. Dieser enthält technische, organisatorische und medizinische Handlungshinweise und Maßnahmen, um an Hitzetagen die entsprechenden Schutz-und Abhilfemaßnahmen einleiten zu können. (eg)