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Pfullinger Ratsmitglieder im Lockdown: Kritik von Stadtrat Fromm

Die Pfullinger Hallen sind einzigartig – und sie stehen momentan leer. Die Stadt hat sie jetzt Vereinen und Unternehmen für Sitz
Die Pfullinger Hallen. FOTO: GEA
Die Pfullinger Hallen. FOTO: GEA

PFULLINGEN. Nach fast viereinhalb Stunden coronagemäßer Ratssitzung in den Pfullinger Hallen hatte SPD-Stadtrat Walter Fromm genug: »Die Hallen als Tagungsort sind eine Katastrophe, die Akustik ist einfach furchtbar«, wetterte er beim letzten Tagesordnungpunkt »Anfragen« und ernetet dafür Zustimmung aus den Reihen seiner Ratskollegen. Er bat darum, nach Alternativen zu schauen. Als Zumutung hat Fromm es zudem empfunden, wie Bürgermeister Michael Schrenk in Zeiten des coronabedingten Lockdowns mit den Gemeinderäten umgegangen ist: nämlich gar nicht.

»Treffen gab es nur zwischen dem Bürgermeister und den Fraktionsvorsitzenden«, schilderte er. Alle anderen Ratsmitglieder haben monatelang gar nichts von der Verwaltung gehört. »Wir hätten einbezogen werden können«, betonte er. In anderen Kommunen, zum Beispiel in Tübingen, sei das dank der Nutzung von Video-Plattformen kein Problem gewesen.

Martin Fink versuchte in seiner Funktion als Bürgermeister-Stellverterter Fromms Ärger zu dämpfen. Zu Beginn der Corona-Pandemie habe sich Schrenk mit den Fraktionsvorsitzenden darüber abgestimmt, dass es zunächst keinen Sitzungsbetrieb geben sollte. Videokonferenzen seien nach seiner eigenen Erfahrung ein eher suboptimales Mittel der Kommunikation, betonte Fink, weil es doch sehr oft technische Probleme gebe.

»Fromm hat recht!«, sprang Gert Klaiber (CDU) dem SPD-Stadtrat zur Seite. Er wies aber darauf hin, dass die Fraktionsvorsitzenden »nach bestem Wissen und Gewissen« ihre Ratskollegen informiert hätten. (ps)