ENINGEN/SCHLAITDORF. »Man kann doch nicht die Freude am Feuerwerk verbieten, warum sollte man das machen«, reagiert der Pyrotechniker Karlheinz Walker entsetzt auf die Petition der Eningerin Karin Ensle, mit der ein Verbot von professionellen Feuerwerken unterm Jahr erreicht werden soll. Walkers Firma aus Schlaitdorf veranstaltet pro Jahr zwischen 40 und 50 Feuerwerke, beliefert darüber hinaus Feuerwerker im ganzen Bundesgebiet. Der Chef weist daher zunächst mal auf die wirtschaftlichen Folgen hin, die ein Verbot haben würde.
»Die gute Frau bewegt sich auf dünnem Eis. Wenn wir als Firma mangels Nachfrage nicht mehr produzieren können, müssen wir zumachen. Dann schicke ich die Arbeitslosen zu Frau Ensle«, sagt Walker. Fünf Mitarbeiter hat sein Unternehmen, doch es gehe da um die gesamte Branche. Dies alles unter dem Vorwand für mehr Lärmschutz zu sorgen? Das bringt den Pyrotechniker wörtlich fast zur Explosion.
»Kann man bei einem Feuerwerk mit einer Dauer zwischen fünf und sieben Minuten von Lärmbelastung reden«, fragt sich Walker mit der passenden Antwort auf den Lippen, »ich denke nicht«. Bei seinen Feuerwerken würden jedenfalls »die meisten zuschauen«, ohne sich zu beschweren.
Und selbst wenn es darum in der Petition der Eningerin garnicht geht, relativiert der Profi-Feuerwerker noch einen ebenfalls öfters erwähnten Vorwurf gegen die Knallerei: Feuerwerke seien massive Umweltverschmutzung in Form von Feinstaub und Abgasen. »Das massenhafte Grillen mit Holzkohle ist viel umweltschädlicher«, ist sich Karlheinz Walker sicher. Auch ein Kollege des Schlaitdorfers schüttelt sich mit Blick auf die Eninger Petition.
»Da halte ich nichts davon. Feuerwerke sind ja nicht nur eine Ballerei, sondern ein ansehnliches Kunstwerk«, betonte René Wolf von Pyro-Musicals aus Altdorf. Die Kritik an diesen vergänglichen Kreationen habe zwar zugenommen, gibt Wolf gerne zu, aber er versteht nicht so recht wieso. »Das Geräusch ist maximal eine auf wenige Minuten begrenzte Belästigung. Was die meisten stört, ist dass es knallt«, meint er.
Als kleiner Anbieter von professionellen Feuerwerken bringt Pyro-Musicals pro Jahr weniger als zwölf Lichtspiele in den Himmel, und ist ein Zwei-Mann-Betrieb. Feuerwerker zu sein ist für Wolf ein Nebenberuf, dennoch warnt auch er vor den Konsequenzen eines ganzjährigen Verbotes: »Im Prinzip würde dadurch eine ganze Branche sterben. Wer nicht unter dem Jahr Feuerwerke machen darf, kann nicht überleben. Dann würde es aber auch kein Profi-Feuerwerk mehr an Silvester geben.« (GEA)