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Aktuell Projektwoche

Die Zukunft braucht alle

Unterstufen-Chöre und kleines Orchester des Friedrich-Schiller-Gymnasiums begeistern in den Pfullinger Hallen mit einem Umwelt-Musical

Ein Musical zum Thema Nachhaltigkeit: Junge Sänger und Musiker des FSG präsentierten »Wer stoppt das große Tier?«. foto: leippe
Ein Musical zum Thema Nachhaltigkeit: Junge Sänger und Musiker des FSG präsentierten »Wer stoppt das große Tier?«. foto: leippert
Ein Musical zum Thema Nachhaltigkeit: Junge Sänger und Musiker des FSG präsentierten »Wer stoppt das große Tier?«. foto: leippert

PFULLINGEN. Es ist kein leichtes Thema, das sich Schüler und Lehrer des Friedrich-Schiller-Gymnasiums (FSG) für die kurz vor den Sommerferien stattfindende Projektwoche ausgesucht haben. Aber es ist top aktuell, vor allem seit die junge Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg im April vergangenen Jahres erstmals den Schulbesuch verweigerte und ihre Protestaktion »Fridays for Future« seither überall Mitstreiter findet.

Das Thema der FSG-Projektwoche heißt »More days for Future«, also »Mehr Tage für die Zukunft«, die für Kinder und Jugendliche angesichts immer häufiger auftretender Klimakatastrophen, großer Umweltzerstörung, Vermüllung der Meere sowie vieler Kriege immer schwieriger zu werden scheint. Die Projekttage beinhalten deswegen auch die Frage, wie jeder Einzelne für Nachhaltigkeit sorgen kann. Die Fachschaft Musik des FSG, das als einzige Schule im Landkreis verstärkten Musikunterricht sowie das anschließende Musikprofil bis zum Abitur anbietet, hat sich dem Projektthema natürlich musikalisch genähert.

Am Montag- und Dienstagabend begeisterten der Mädchen- und Jungenchor sowie die kleinen Bläser und Streicher mit dem Kindermusical »Wer stoppt das große Tier?«. Die fantastische Geschichte, die von Karl Vetter 1989 geschrieben und von Rolf Schweizer vertont wurde, hat nichts von ihrer Aktualität verloren. »Das große Tier mit Macht und Geld sucht Herrschaft in der ganzen Welt. Frisst Wald, frisst Luft, schlürft Meere auf, greift störend in den Weltenlauf«, heißt es da etwa.

Atemlose Stille

Denn das große Tier hat viele Kobolde für sich eingesetzt, die für den Einsatz des Unkrautbekämpfungsmittels Glyphosat, das übermäßige Roden der Regenwälder, die kolossale Wegwerfgesellschaft oder für Bodenerosion sorgen und dadurch den Reichtum des großen Tieres immer mehr vergrößern. »Wie gut, dass die Menschen so langsam lernen und sich die Länder nicht einig sind«, freut sich da das große Tier und singt: »Die Erde ist verdorben, die Tiere ausgestorben.« Bis plötzlich Produkte mit Umweltsiegel Front gegen dieses Zerstörungswerk machen. »Achtet nicht auf diese blauen Ökoschwätzer, von denen lassen wir uns das Geschäft nicht verderben«, schimpft da das große Tier wütend zu seinen Kobolden. Doch die blauen Engel und ihre Gefährten lassen nicht locker und verkünden ihre »Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung«: Armut und Hunger ein Ende zu setzen, Planet Erde vor Schädigung zu schützen.

Und schließlich rufen die Kinder so laut sie nur können: »Dafür brauchen wir dich und dich und alle, alle.« Nach kurzer atemloser Stille der Zuhörer wurde dieser grandiose Schlusschor mit frenetischem Applaus belohnt. Kein Wunder, die Chöre hatten mit großer Sangeskraft beeindruckt, die Solisten glänzten mit ungeheurer Spielfreude, couragiertem Auftreten und Textsicherheit, die Musiker imponierten mit sicherem Zusammenspiel, das Schlagwerk durch seine taktgenauen Einsätze. Seit Februar hätten sie intensiv geprobt, erklärte Jochen Rohn, der die Gesamtleitung hatte.

Seine Kollegen Constanze Barocka, die für die Regie verantwortlich zeichnete, Ute Brandmeier, Dorothee Hirschmann und Claudia Faragó unterstützten die Schüler durch ihr Mitspiel im Orchester. Sein Dank galt der Technik-AG, die mit an die Wand projizierten Bildern die Thematik verdeutlichten, sowie der Theater-AG, die für die beeindruckende Kulisse und passende Kostüme gesorgt hatte. (GEA)