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Wie Johnny Kpalete aus Riederich zu einem »Ninja Warrior Allstar« wurde

Mit seinen 50 Jahren zählt Johnny Kpalete aus Riederich zu den ältesten Teilnehmern bei »Ninja Warrior Allstars«. Trotzdem hält er mit den deutlich jüngeren Athleten mit.

Johnny Kpalete aus Riederich kam bei »Ninja Warrior Germany« 2017 sogar bis ins Halbfinale. Foto: TVNOW /Stefan Gregorowius
Johnny Kpalete aus Riederich kam bei »Ninja Warrior Germany« 2017 sogar bis ins Halbfinale.
Foto: TVNOW /Stefan Gregorowius

RIEDERICH. Als die Anfrage kam, war Johnny Kpalete sehr überrascht. Der 50 Jahre alte Riedericher wurde vom Fernsehsender RTL auserwählt, bei der Premiere von »Ninja Warrior Allstars« dabei zu sein. »Ich war direkt Feuer und Flamme«, erzählt Kpalete, der nicht damit gerechnet hatte, dass mitten in der Corona-Pandemie eine Anfrage der Spielshow kommen würde. In dieser geht es darum, einen Hindernis- und Kletterparcours zu überwinden, der von Runde zu Runde schwieriger wird. Bei »Ninja Warrior Allstars« kommt erschwerend hinzu, dass man dabei einen direkten Gegner hat, der sich gleichzeitig im Parcours versucht.

Dass Kpalete für das neue Format eingeladen wurde, kommt dagegen alles andere als überraschend, da der IT-Service-Techniker und nebenberufliche Fitnesstrainer in der Vergangenheit bei der normalen Version von »Ninja Warrior Germany« bereits mächtig Eindruck hinterlassen hatte. Und das nicht nur wegen seiner Muskelberge, die ihn deutlich jünger aussehen lassen als 50, und seinen lockeren Sprüchen, die er immer auf Lager hat. Moderator Frank Buschmann ist »tierisch beeindruckt« von den sportlichen Leistungen des selbst ernannten »Ninjaseniors« aus Riederich. 2017 schaffte er es sogar bis ins Halbfinale und ließ dabei einen Großteil der deutlich jüngeren Konkurrenten hinter sich. 2018 scheiterte Kpalete in Deutschland in der Halbfinal-Qualifikation, erreichte dafür aber in der Schweizer Version von »Ninja Warrior« die Vorschlussrunde. In den vergangenen beiden Staffeln war er nicht dabei. »2019 war ich im Casting zu schlecht«, erklärt der Riedericher, »2020 lief es besser und ich habe eine Einladung zur Show bekommen, aber dann musste ich aus beruflichen Gründen absagen.«

An Muskeln mangelt es Johnny Kpalete nicht.
An Muskeln mangelt es Johnny Kpalete nicht. Foto: TVNOW/Markus Hertrich
An Muskeln mangelt es Johnny Kpalete nicht.
Foto: TVNOW/Markus Hertrich

Vom Ninja-Fieber erfasst wurde Kpalete schon vor mehr als zehn Jahren, als die Show in Deutschland noch gar nicht lief. Der dreifache Familienvater verfolgte die US-Variante und war sofort begeistert. »Ich liebe diese Show«, schwärmt er, »wenn ich mitmache, fühle ich mich wie ein 20-Jähriger. Es macht mir unglaublich viel Spaß.« Kpalete fasziniert, dass der Ninja-Sport so viele Facetten aus verschiedenen Sportarten vereint: Um den Parcours mit seinen Hangel- und Balance-Hindernissen zu überwinden, brauche man Balance, Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Griffkraft, erklärt Kpalete. Im direkten Duell mit einem Gegner spiele zudem die mentale Stärke eine noch größere Rolle als sowieso schon. Auch das Training ist abwechslungsreich: »Es wird nicht monoton, nicht langweilig«, sagt Kpalete. »Man muss in verschiedenen Bereichen kontinuierlich lernen – und das macht mich so heiß darauf, das ist für mich die ultimative Herausforderung.«

Bei »Ninja Warrior Allstars« war die Herausforderung nun besonders groß. »Wie soll ich darauf nur trainieren?«, fragte sich Kpalete. Wegen der Corona-Pandemie haben Boulder- und Kletterhallen, wo er normalerweise sein Ninja-Training absolviert, geschlossen. Kpalete blieb deshalb bei seinem »normalen« Fitnessprogramm, das er fast täglich durchzieht: Liegestütze, Kniebeugen und Fahrradfahren gehören unter anderem dazu. Am vergangenen Sonntag zeigte sich auf RTL schnell, dass diese Vorbereitung nicht genug war. Im Duell mit seinem gerade einmal halb so alten Kontrahenten scheiterte Kpalete bereits am zweiten Hindernis. Der Riedericher kam auf einer überdimensionierten Schaukel nicht richtig in Schwung, weshalb er beim Sprung über einen Wassergraben das Fangnetz am anderen Ufer nicht erreichte und baden ging.

Aber Kpalete hadert damit nicht. »Ich kann es kaum erwarten, wieder mitzumachen«. Deshalb trainiert er jetzt schon auf die nächste »Ninja-Warrior«-Staffel. Um an seiner Schaukel-Schwäche zu arbeiten, hat sich der 50-Jährige nun einen neuen Trainingsort einfallen lassen: einen Kinderspielplatz. (GEA)