METZINGEN. Für jeden Fan von »Germany's next Topmodel« (GNTM) ist es das Highlight einer jeden Staffel: das Umstyling. Großes Drama mit Tränen sind bei dieser Folge garantiert, wenn Heidi Klum den Kandidatinnen eine radikale Typveränderung verpasst. Am Donnerstagabend war es bei der ProSieben-Show wieder so weit. Kurz nach ihrer Ankunft in Los Angeles überraschte die Topmodel-Chefin acht Auserwählte mit dem Umstyling - auch Vanessa Kunz aus Metzingen gehörte zu den »Glücklichen«. »Dieses Jahr stylen wir zwar weniger Mädchen um als sonst, dafür werden die Veränderungen aber umso extremer«, sagte Heidi Klum diebisch lachend über ihren »Lieblingstag«. Mit ihrer persönlichen Stylistin Wendy Iles hatte sie sich neue Looks überlegt.
Vanessa Kunz wurde von Heidi Klum als Erste auf den Umsytling-Stuhl zitiert. »Das ist kein gutes Zeichen«, ahnte die 20-Jährige. »Aber jetzt ist es zu spät. Jetzt gibt es kein zurück mehr.« Lieselotte (66, Berlin) sprach ihrer jüngeren Mitstreiterin Mut zu: »Guck mal, was für eine Ehre. Das ist die persönliche Stylistin von Heidi Klum, die dich jetzt hübsch macht«. Während Vanessa den Friseurumhang angelegt bekam, gab Heidi Klum einen Ausblick, wie groß die Veränderung bei der Ermstälerin tatsächlich werden würde: »Vanessa hat ein wunderschönes Gesicht. Wahnsinnig blaue Augen. Aber durch ihren eher unauffälligen Look mit ihren langen braunen Haaren sticht sie nicht wirklich hervor. Ich sag mal so: Am Ende des Tages wird davon nichts mehr auf Vanessa zutreffen«. Und weiter: »Das wird so krass. Aiaiai«.
»Oh mein Gott«, entfuhr es den umstehenden Mitstreiterinnen als die Stylisten die Schere ansetzten. Denn da war schon klar: Von den langen Haaren würde sich Vanessa Kunz verabschieden müssen. »Ist okay, ist nicht schlimm«, sagte die Metzingerin ganz cool. Hinterher gab sie im Interview jedoch zu, dass sie in diesem Moment sehr nervös gewesen war, ja sogar ein bisschen Angst hatte. »Aber ich vertraue Heidi, dass das schon gut aussehen wird.« Vanessa Kunz merkte auch ohne, dass sie sich in einem Spiegel sehen konnte, schnell, dass ihre Haare »krass kurz« geworden sind. Aber sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen: »Ich warte jetzt erstmal ab, wie es wird.« Ihre Mitstreiterin Liselotte meinte: »Jetzt bist du nicht mehr 0815.« Was vielleicht als Kompliment gemeint war, kam bei Vanessa Kunz nicht so an. »Den Satz fand ich nicht so toll. Ich fand meine alten Haare schön.« Neben sich bemerkte die 20-Jährige Untensilien für eine Haarfärbung. Ihre Befürchtung schien sich zu bewahrheiten: »Ich wollte auf keinen Fall kurz und blond werden.« Doch genau das war sie jetzt.
Vanessa Kunz bereut das GNTM-Umsytling
Heidi Klum verfolgte das Umstyling gespannt. »Auf dem Kopf von Vanessa entsteht ein echtes Kunstwerk«, kündigte sie an. Diese hätte darauf gerne verzichtet. »Ich bin innerlich ausgerastet«, offenbarte die Metzingerin, die ohne jede Regung im Gesicht das Umstyling über sich ergehen ließ. Dabei dachte sie sich: »Was machen die da? Die verunstalten mich doch! Was hat sich Heidi da nur überlegt?« Dann der Schock: Die blonden Haare waren nur die Grundierung. Die finale Farbe sollte tatsächlich türkis werden. Vanessa Kunz' Gefühlslage als sie das realisierte? »Ich war beleidigt, sauer, wütend.« Zu sehen war das in ihrer Mimik jedoch kein bisschen. Das Umstyling aber hatte sie in diesem Moment bereut. »Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich auf jeden Fall einen Rückzieher gemacht.« Als die Stylisten fast fertig war Heidi Klum begeistert: »Ich find's mega. Sie wird rausstechen aus der Masse. Ich hoffe, dass damit viele Jobs bekommt.«
Dann war der große Moment der Wahrheit gekommen. Vanessa Kunz bekam sich erstmals im Spiegel zu sehen. »Ich will das gar nicht, weil ich weiß, dass ich mich unwohl fühlen werde.« Doch sie hatte keine Wahl. Doch dann sagte sie über ihre türkisfarbenen Pagenschnitt mit Pony: »Ich hab es mir schlimmer vorgestellt.« Aber ihr war auch gleich klar: »Wenn es für die Model-Welt reicht ist das gut, aber zu Hause werde ich auf jeden Fall gleich zum Friseur gehen.«
Für die Umgestylten ging es dann in die Model-Villa, wo sie von den Ungestylten in Empfang genommen wurden. »Oh mein Gott«, entfuhr es allen, die die Metzingerin erblickten. »Du schaust freaky aus.« Etwas Angst hatte Vanessa Kunz, ihren neuen Look ihrem Freund zu zeigen. Eingemummelt im Kapuzenpulli saß sie beim Video-Anruf vor dem Laptop. Dann brach sie in Tränen aus. »Was ist denn los?«, fragte Parent. »Ich hab die krasseste Veränderung von allen«, warnte ihn die 20-Jährige vor, bevor sie die Kapuze abnahm. »Krass, aber das steht dir echt gut«, war die erste Reaktion ihres Freundes. Vanessa Kunz konnte das nicht so recht glauben. »Doch! Du siehst wunderschön aus. Du wirst es allen zeigen!«
Das musste sie dann auch beim Entscheidungswalk. Bei den Vorbereitungen haderte Vanessa Kunz jedoch immer noch mit ihrem neuen Aussehen. »Ich kann mich noch nicht daran gewöhnen. Ich erkenne mich einfach nicht wieder. Ich bekomme immer einen kurzen Schreck, wenn ich mich sehe. Es sieht wie eine Perücke aus und fühlt sich auch so an.« Aber sie sah es auch Positives: »Das heißt, dass Heidi noch etwas mit mir vorhat.« Auf dem Laufsteg war von Verunsicherung dann nichts mehr zu spüren. Vanessa Kunz spielte beim Posing mit ihren neuen Haaren. Trotz eines kleinen Wacklers war Heidi Klum begeistert: »Sie sah so toll aus. Ich glaube ihr nicht, dass ihr das nicht gefällt.« Keine Überraschung war es daher, dass die Jurorin die Metzingerin in die nächste Runde schickte.
Sehr überraschend ist dagegen: Wenige Tage nach dem Video-Dreh zum Umstyling scheint sich Vanessa Kunz mit ihrer neuen Frisur angefreundet zu haben. Dem ProSieben-Magazin sagte sie: »Es gefällt mir jeden Tag ein bisschen besser. Ich fange sogar langsam an, meine neuen Haare zu lieben.« (GEA)