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Aktuell Weihnachtstour

Neuhäuser Harley-Fahrer wurden zu Weihnachtsmännern

Der Neuhäuser Harley-Stammtisch 111 beschenkte an sechs Stationen wieder spektakulär Kinder

Die Biker vom Neuhäuser Harley-Stammtisch 111 beschenkten Kinder. Sie kamen in Weihnachtsmann-Montur auf ihren Motorrädern vorge
Die Biker vom Neuhäuser Harley-Stammtisch 111 beschenkten Kinder. Sie kamen in Weihnachtsmann-Montur auf ihren Motorrädern vorgefahren. FOTO: MEYER
Die Biker vom Neuhäuser Harley-Stammtisch 111 beschenkten Kinder. Sie kamen in Weihnachtsmann-Montur auf ihren Motorrädern vorgefahren. FOTO: MEYER

METZINGEN. Die harten Biker vom Neuhäuser Harley-Stammtisch 111 als softe Weihnachtsmänner auf Geschenke-Tour für Kinder – das ist schon als Idee und Vorstellung ein Knaller. Sie machen das nicht zum ersten Mal: Spenden und Geschenke sammeln, um dann im Konvoi diesmal weihnachtlich blitzender und aufgemotzter Motorräder, die Helfer in Warnwesten im Schlepptau, vom Hauptquartier in der Neuhäuser Fabrikstraße zu verschiedenen Treffpunkten in der Stadt, in Dettingen und Riederich zu brummen und Kinder zu beschenken.

Der Stammtisch mit privater Location, nicht in einer Kneipe, war 2014, also im 111. Jahr des Bestehens der amerikanischen Kultmarke gegründet worden. Vor allem Falko Röder und Harry Steinwand hatten seit 2017 immer wieder eine weihnachtliche »Enkel-Tour« dieser Art gemacht. Doch dann kam Falkos Tochter Nadine Rilling. Sie hatte, nachdem die Mannen an der Route so viel Gegenverkehr zum freundlichen Hupen gebracht oder winkende und das Handy zückende Menschen am Straßenrand begeistert hatten, die zündende Idee, das Ganze übers Internet, also über eine lokale Plattform samt einschlägigen Social Media zu einem – damals nicht zuletzt auch coronatauglichen – Weihnachts-Event mit Ansage zu machen.

In Windeseile von einer halben Woche hatten die »Meedls« und die Frauen des Harley-Stammtischs von rund 1 500 Euro an Spenden 700 Geschenktüten besorgt und verpackt, die dann nicht nur Kinder, sondern auch Eltern beglückt und manch verstohlen neidisches oder technik-affines Väterauge zum Glänzen gebracht. Heuer waren es dann schon doppelt so viele Päckchen mit Süßkram, Knabbereien, einer kleinen Taschenlampe und einem Harley-Stammtisch-Button, die weggingen wie weihnachtliche Spekulatius oder Springerle oder besser.

Die Route blieb nach den tollen Erfahrungen der Premiere an diesem Sonntagnachmittag ziemlich die gleiche. Von Neuhausen zum Dettinger Netto-Parkplatz, wohin neben vielen Familien extra auch Anne Fischer aus dem zollerischen Bisingen gefahren war, weil sie die Internet-Ansage neugierig gemacht hatte. »Echt schön, super gemacht!«, schwärmte sie. Hin und weg waren auch die achtjährigen Zwillinge Mia und Melina, die sich dem Handy der Mutter ganz stolz mit dem Weihnachtsmann auf dem schweren Motorrad präsentierten und zunächst beschlossen, das Geschenktütchen erst zuhause aufzumachen. Aber dann war die Neugier doch stärker.

Satter Harley-Sound

Ioanna, die sich mit ihrer hippen Base Kitchen »at Wirtshaus« zum erweiterten Helferkreis des Harley-Events zählt, konnte auch schon ihre zweieinhalbjährige Tochter Gabriella in begeistertes Staunen versetzen. Zweite Station nach Dettingen war die Äußere Kelter in Neuhausen, wo sich diesmal noch deutlich mehr Familienmenschen, wohl weit über dreihundert, eingefunden hatten. Der Lidl-Parkplatz Heerstraße und Getränke-Kneissler in Neugreuth waren weitere Haltepunkte, bevor es nach Riederich auf den Schulhof vor der Gutenberghalle ging. Zum Finale zog der im satten Harley-Sound brummende Tross der acht Weihnachtsmänner zurück nach Metzingen, wo es gegen 19 Uhr das große Finale gab. Wie in Riederich und Dettingen hatte auch das Metzinger Rathaus die nötige organisatorische Unterstützung beigesteuert.

Mit ihren Maschinen, die sie zärtlich »Mopeds« nennen, werden die Harley-Stammtischler 111 im neuen Jahr wöchentliche Touren über die Alb oder den Schwarzwald machen und eine große Jahresfahrt etwa zum Gardasee. Ganz besonders freuen werden sie sich auf die dritte Auflage ihrer Weihnachtstour daheim – wahrscheinlich mit noch mehr Beschenkten und noch mehr Aufsehen. Wie sagt Harry Steinwand? »Eine Harley, das ist ein Lebenswerk, an dem man lange arbeitet«. (GEA)