GRAFENBERG. In Grafenberg öffnen am Montag wieder die Kindergärten. In einem Gespräch mit Elternvertretern und Erzieherinnen wurde demnach vereinbart, dass in der ersten Phase durchgängig jedes Kind im Wochenrhythmus rollierend von jeweils 7 bis 13 Uhr im Kindergarten sein kann. »Der wöchentliche Wechsel lässt feste Gruppen zu«, so Bürgermeister Volker Brodbeck in einer Mitteilung zum rollierenden System. In der zweiten Phase könne man eventuell relativ zeitnah die Vorschüler für einen zusätzlichen Nachmittag aufnehmen.
Ein Thema, das zuvor auch in der Gemeinderatssitzung im Rahmen der Bürgerfragestunde insbesondere von Müttern angesprochen wurde. Es ging unter anderem darum, dass die Gemeinde in einem Brief an die Eltern den Bedarf für eine »erweiterte Notbetreuung« ermitteln wollte, die Eltern aber auch die Notwendigkeit einer »eingeschränkten Regelbetreuung« sehen, da dies sonst nur für Kinder von Eltern mit systemrelevanten Berufen gelte.
Die eingeschränkte Regelbetreuung sei dagegen auch für andere Berufe möglich, argumentierten einige der anwesenden Mütter. Sie wollten außerdem wissen, wie die Vorgaben der 50-Prozent-Regelung in Grafenberg umgesetzt werden und wann wer wieder in die Kindergärten gehen darf. Sie möchten zudem Planungssicherheit zum Thema Aussetzung der Gebühren, ob die ganz erlassen oder nur ausgesetzt werden, sodass Eltern vielleicht Ende des Jahres mit Nachforderungen rechnen müssten. Die Nachfrage nach Kinderbetreuung sei höher als die angebotenen 50 Prozent der Plätze, hieß es vonseiten der Eltern. Sie wollten wissen, wie die Plätze verteilt werden und nach welchem System das geschieht, was Bürgermeister Volker Brodbeck zu diesem Zeitpunkt noch nicht beantworten konnte. Das klärende Gespräch mit allen Beteiligten war erst am nächsten Tag. Er wies bei dieser Gelegenheit lediglich darauf hin, dass es im Kreis Reutlingen nirgends ein schlüssiges Konzept gebe.
Die Bürgerfragestunde wurde so zur Diskussionsrunde: Normalerweise sind nur Fragen erlaubt, die entweder sofort oder bei weiterem Klärungsbedarf später beantwortet werden. Üblicherweise sind ein bis zwei Ergänzungsfragen möglich. Doch in diesem Fall wurde daraus weit mehr. So beteiligte sich an der Bürgerfragestunde auch Gemeinderat Matthias Dembek, der wissen wollte, warum Grafenberg keine Kurzarbeit für Erzieherinnen beantragt habe. Volker Brodbeck: »Wir haben durchgearbeitet, niemand wurde freigestellt.« (GEA)