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Aktuell Rettet die Bühne

Ina Z - Die Bildersängerin aus dem Norden

Sängerin, Schauspielerin, Clownin: Die Entertainerin Ina Z aus Kusterdingen ist Künstlerin durch und durch

Künstlerin Ina Z auf der Bühne.  FOTO: PRIVAT
Künstlerin Ina Z auf der Bühne. FOTO: PRIVAT
Künstlerin Ina Z auf der Bühne. FOTO: PRIVAT

KUSTERDINGEN. Ina Z hat einen Job, der nicht mal eben so in ein, zwei Worten beschrieben ist. »Gar nicht so leicht«, lacht die Künstlerin, als sie ihr künstlerisches Schaffen kurz zusammenfassen soll. Denn Ina Z macht vieles. Sie ist Sängerin, Schauspielerin, spielt Akkordeon, läuft auf Stelzen und ist dazu seit beinahe einem viertel Jahrhundert Clownin – und zwar mit Diplom. »Ich erzähle Geschichten und singe Bilder.« Ihre Chansons, rauen Seefahrerhymnen oder derben Coversongs sind vielen in der Region bekannt. Ebenso Minna die Gauklerin, ihre künstlerische Hauptfigur.

Wie so viele Bühnenkünstler ist auch für die Wahlkusterdingerin Ina Z seit Corona nichts so, wie es war. Theaterkurse und zahlreiche Auftritte wurden abgesagt. Trotzdem sei es nicht ganz so schlimm gelaufen, wie sie zunächst befürchtet hatte. »Im Sommer und auch bis in den Herbst hinein hatte ich doch einige Auftritte«, resümiert die 52-Jährige. Wenn auch längst nicht so, wie in normalen Jahren.

Für sie steht aber auch fest: Die richtig harte Zeit, die kommt erst noch. Denn die wichtigen Gagen aus den geschäftigen Sommermonaten, von denen sie normalerweise im Winter und Frühjahr zehrt, die gab es in diesem Jahr nicht.

Von der Uni in den Bauwagen

Aber Ina Z ist Optimistin. »Ich hab in meinem Leben schon viel improvisiert«, sagt sie. Los ging alles 1968. Da wird Ina Z im niedersächsischen Kleinburgwedel nahe Hannover geboren. 20 Jahre später fängt sie an, Biologie und Germanistik zu studieren. Nach drei Anläufen lässt sie die akademische Laufbahn doch sausen und zieht nach Berlin – in einen Bauwagen.

1993 beginnt dann mit der »Bauwagenkarawane«, einem Wandertheater und mobilen Varieté, eher beiläufig ihre Künstlerkarriere. »Jeder hat bei der ›Karawane‹ irgendwas gemacht, egal, ob er was konnte oder nicht«, erinnert sie sich.

Ina Z hat gesungen. Das konnte sie. Später holt sie sich das Akkordeon dazu. Tritt auf Berlins kleinen Bühnen auf. Singt auf der Straße makabre Moritaten. »Und dann hab ich mich entschieden, das richtig ernst zu nehmen«, sagt sie. Mitte der 90er-Jahre lässt sie sich schließlich in Hannover zur professionellen Clownin ausbilden. Der Grundstein für ihre Rolle als Minna die Gauklerin ist gelegt.

SPENDENAKTION »RETTET DIE BÜHNE – HILFE FÜR KÜNSTLER«

Unterstützen Sie freischaffende Bühnenkünstler der Region

Mit unserer GEA-Spendenaktion »Rettet die Bühne – Hilfe für Künstler« können Sie bis 26. November freischaffende Bühnenkünstler der Landkreise Reutlingen und Tübingen in der Coronakrise unterstützen. Der Erlös wird am Ende gleichmäßig unter den Antragstellern aufgeteilt.

SPENDEN können Sie mit dem Stichwort »Bühnenkünstler« an folgende Konten des Vereins »GEA-Leser helfen«:

Kreissparkasse Reutlingen: DE50 6405 0000 0000 0067 67; BIC: SOLADES1REU

oder Volksbank Reutlingen: DE19 6039 0000 0735 6010 03; BIC: GENODES1BBV

 

 

Bühnenschaffende können bis 26. November unter der E-Mail-Adresse rettet-die-buehne@ gea.de Unterstützung beantragen. Voraussetzung ist, dass sie ihren Wohnsitz im Landkreis Reutlingen oder Tübingen haben, vorwiegend von ihrer Bühnentätigkeit leben und dass sie diese nicht als Teil eines staatlich geförderten Orchesters oder Theaters ausüben. Die genauen Bedingungen finden Sie auf GEA Online. (GEA)

 

 

www.gea.derettet-die-buehne@gea.de"> www.gea.derettet-die-buehne@gea.de

 

Im Jahr 2003 landet Ina Z schließlich im Ermstal. Macht einige Jahre gemeinsam mit Clown Klikusch als »Weltenhopser« die Region unsicher. Zwischendurch zieht es sie wieder ins alternative Bauwagenleben. Zwei Jahre verbringt sie in der Tübinger Wagenburg. An diese Zeit erinnere sie sich immer noch gerne. Mittlerweile ist sie mit Frau und Kind in Kusterdingen sesshaft geworden. Das Dorfleben – für Ina Z ein guter Kompromiss aus Stadt und Wagenburg.

Für Ina Z gibt es derzeit wieder mehr Platz für Kreativität, wie sie sagt. Zeit, um neue Programme zu entwickeln. Zeit für mehr Straßenmusik. Außerdem ist sie im Nebenjob »Schauspielpatientin« an der Universität in Tübingen. Medizinstudenten können an ihr üben, wie man ein Anamnesegespräch führt. »Das ist wenigstens nicht ganz fachfremd«, lacht sie. »Wird schon alles werden.« (GEA)