TÜBINGEN. Ein großflächiger Stromausfall hat Tübingen am Freitagmittag für rund eine Stunde lahmgelegt. Betroffen waren größere Bereiche des Tübinger Stromnetzes inklusive der Innenstadt, mehrere Teilorte sowie Teile der Gemeinde Ammerbuch, teilten die Stadtwerke Tübingen mit. Laut dem Stromversorger kam es um 11.40 Uhr zu einer Störung im 20kV-Netz. Wie viele Menschen von dem Ausfall betroffen waren, konnte Pressesprecher Ulrich Schermaul auf GEA-Anfrage nicht sagen. »Das konnten wir nicht genau ermitteln, weil so viele Bereiche betroffen waren.« Es sei aber gut ein Drittel Tübingens betroffen gewesen. Man müsse also von mehreren zehntausend Menschen ausgehen.
»Es war gruselig«, berichtet eine Betroffene aus der Tübinger Altstadt. »Viele waren verängstigt, weil sie nicht Bescheid wussten, was los war«. So fielen plötzlich Ampeln aus, Bildschirme wurden schwarz und auch der Handyempfang war gestört. Die Polizei war mit »etlichen Einsatzkräften« in Tübingen vor Ort, sagte ein Polizei-Sprecher dem GEA. Unter anderem, um bei ausgefallenen Ampel-Anlagen den Verkehr zu regeln wie etwa am Westbahnhof oder am Schlossbergtunnel. »Wir zeigen aber auch generell Präsenz, um bei der Bevölkerung das Sicherheitsgefühl zu erhöhen.«
Um 12.45 Uhr warnte auch die Warnapp »Nina« vor einem großflächigen Stromausfall im gesamten Tübinger Stadtgebiet. »Für Notfälle sind alle Feuerwehrhäuser im Stadtgebiet als zentrale Anlaufstellen besetzt«, hieß es in der Mitteilung. Der Bevölkerung wurde empfohlen, den Stromverbrauch über Akkus und Batterien auf das Nötigste zu reduzieren.
Kabelschaden löst eine unerwartete Kettenreaktion aus
Die Stadtwerke informierten über das soziale Netzwerk Facebook über die Bereiche, in denen es zu einer Unterbrechung der Stromversorgung gekommen war. Betroffen war die gesamte Innen- und Altstadt von Tübingen, die Weststadt, Teile der Südstadt, Teile von Waldhäuser Ost, außerdem die Vororte Derendingen, Hirschau, Bühl, Weilheim, Kilchberg und Unterjesingen. In Ammerbuch waren Pfäffingen, Reusten und Teile von Poltringen ohne Strom.
Techniker machen sich sofort daran, die Ursache des Stromausfalls zu finden und das Problem zu beheben. Um 12.46 Uhr war die Strom-Vollversorgung laut den Stadtwerken mithilfe von Umschaltungen wiederhergestellt. Um 13.57 Uhr folgte dann auch die Entwarnung durch die Warnapp »Nina«.
Der Grund für den Stromausfall war ein Kabelschaden, der eine unerwartete Kettenreaktion ausgelöst habe, heißt es in einer Mitteilung des Stromversorgers. »Es muss irgendwo auf der Strecke zwischen zwei Trafostationen in der Rheinlandstraße und der Aischbachstraße passiert sein«, erklärt Pressesprecher Schermaul. Die Techniker der Stadtwerke arbeiten noch an einer vollständigen Fehlerbehebung. Was die Ursache des Kabelschadens ist, ist noch nicht bekannt. »Die betroffene Stelle muss erst ausgegraben werden, damit wir nachschauen können«, sagt Schermaul. »Das wird noch eine Weile dauern.« (GEA)