Am frühen Morgen startet unsere Reise nach Paris mit dem TGV. Schon nach 3,5 Stunden erreichen wir Paris bei strahlendem Sonnenschein und starten unsere Erkundungstour mit einem der schönsten Wahrzeichen der Stadt, der Kirche Sacré Coeur hoch oben auf dem Hügel von Montmartre. Unweit der Basilika befindet sich die Place du Tertre, das Abbesses Viertel mit seinen steilen Gassen und am Fuße des Hügels liegt das berühmte Nachtlokal Moulin Rouge. Montmartre ist ohne Zweifel eines der beliebtesten und schönsten Viertel der Stadt Paris, in deren romantischen kleinen Gassen einst Künstler wie Picasso und Van Gogh lebten. Nach einem Mittagessen direkt am Place du Tertre setzen wir unsere Erkundungstour mit dem Bus fort, vorbei an der berühmten Oper von Garnier, der Madeleine, dem Place Vendôme und über den Place de la Concorde zu den Jardins du Trocedero, von dem wir einen herrlichen Blick auf den Eifelturm haben. Schließlich erreichen wir am späten Nachmittag unser Hotel.
Den zweiten Tag starten wir mit einem Besuch in der erst im Sommer 2021 eröffneten Fondation Pinault in der ehemaligen Bourse de Commerce. Ganz in der Nähe des Louvre gelegen, gilt der Bau als einzigartig für die Architektur des französischen Klassizismus. Tadao Ando hat in den Rundbau mit einem inneren Arkadengang einen neun Meter hohen Zylinder aus Beton mit dreißig Metern Durchmesser eingelassen, um eine zentrale Ausstellungsfläche mit einem weiteren Innenbereich zu schaffen. Insgesamt hat Pinault ein Budget von 155 Millionen Euro für die Restaurierung und museale Gestaltung der Bourse de Commerce zur Verfügung gestellt. Nach dem Museum und dem Mittagessen beginnen unseren Stadtspaziergang mit der Besichtigung der Kirche Saint Eustache, dem Quartier des Halles, weiter vorbei am Centre Pompidou ins Stadtviertel Marais zum Place des Vosges, einem der ältesten und schönsten Plätze von Paris. In der Mitte ein Park, eingerahmt von Arkaden, in denen schicke Galerien, kleine Bistros und Sternekoch Bernard Pacard die Pariser Lebensart hochhalten und wo auch der Schriftsteller Victor Hugo wohnte. Danach geht es zum verhüllten Arc de Triomphe, dem letzten Vermächtnis des Verpackungskünstlers Cristo, einem der Highlights unserer Reise.
Bei strahlendem Sonnenschein beginnen wir den Tag im Innenhof des Louvre mit der weltbekannten Glaspyramide. Durch den Jardin des Tuileries erreichen wir die das Musée de l’Orangerie, vor allem bekannt für die Nymphéas von Monet, die acht großformatigen Seerosenbilder, welche ein einmaliges Gesamtkunstwerk ergeben. Monet hat 30 Jahre daran gearbeitet und die beiden ovalen Ausstellungssäle selber mitgestaltet. Daneben sind in der Sammlung weitere hochkarätige Werke u.a. von Renoir, Cezanne und Gaugin zu bewundern. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in einer typischen Jugendstil-Brasserie im Quartier gehen wir durch die Pariser Passagen des 19. Jahrhunderts und weiter zum Palais Royal mit seinen Gärten. Der weitere Nachmittag bleibt dann zur Erkundung von Paris auf eigene Faust.
Am vierten Tag besuchen wir die Fondation Louis Vuitton in einer beeindruckenden Architektur aus Glas, entworfen vom amerikanischen Architekten Frank Gehry. Das Gebäude sieht einem Schiff, das die Segel zum Auslaufen setzt, zum Verwechseln ähnlich. In diesem Jahr konzentriert sich die Stiftung auf die Sammlung der Gebrüder Morozov, große Moskauer Philanthropen des 20. Jahrhunderts, die das erste Museum für moderne Kunst der Welt gründeten. Die Partnerschaft mit der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg, dem Staatlichen Puschkin-Museum der Schönen Künste in Moskau und der Nationalen Tretjakow-Galerie in Moskau hat zu einer Sammlung von über 200 Meisterwerken geführt, die u.a. Werke von Claude Monet, Paul Cézanne, Vincent Van Gogh, Paul Gauguin, Henri Matisse, aber auch Picasso, Renoir, Rodin, Pissarro, Sisley enthält. Die Morozov-Kollektion wird dabei zum allerersten Mal außerhalb Russlands präsentiert, und in Paris konnten wir sie kurz nach der Eröffnung entdecken. – Im Anschluss fahren wir zum Jardin de Luxembourg und unternehmen einen Spaziergang ins Quartier Latin. Danach geht es zur Aussichtsterrasse des Tour Montparnasse, von der wir einen herrlichen Blick über die Stadt haben. Am Abend beschließt eine Bootsfahrt mit Abendessen auf der Seine vorbei an den beleuchteten Sehenswürdigkeiten den Tag.
Bevor es heute »Au revoir, Paris« heißt, besuchen wir am letzten Tag das Musée Jacquemart-André, das in einem wunderschönen Stadthaus des Second Empire Kunstsammlungen, und derzeit eine Botticelli Ausstellung, präsentiert. Es bietet außerdem seinen Besuchern die Möglichkeit, die im 19. Jahrhundert bewohnten Teile des Hauses zu entdecken: Prunkgemächer, Prunkttreppe, Wintergarten und private Apartments. Mittags geht es dann mit dem TGV wieder zurück nach Reutlingen und eine Reise mit Kunst, Kultur und Kulinarik geht zu Ende.