Rom ist nicht nur die Hauptstadt Italiens, einstiger Mittelpunkt des Römischen Reiches und Sitz des Vatikanstaats. Rom ist so viel mehr. Eine Metropole, in der an jeder Ecke der Atem der Geschichte zu spüren ist.
Die GEA-Leserinnen und -Leser beginnen ihre Besichtigungstour an der Kirche Santa Trinità mit einem Spaziergang über die spätbarocke Spanische Treppe hinab zum Brunnen Fontana della Barcaccia auf der Piazza di Spagna. Über kleine Gassen und schöne Plätze führt der Spaziergang durch das historische Zentrum Roms. Natürlich wird an der bekannten Fontana di Trevi ein kleiner Stopp eingelegt. Nicht nur zum Fotografieren. Die Legende besagt, wer eine Münze über die linke Schulter in den Trevi Brunnen wirft, der kommt nach Rom zurück.
Der Nachmittag ist dem antiken Rom gewidmet. Das wohl bekannteste Bauwerk dieser Periode, das Kolosseum, ließ Kaiser Flavius Vespasianus ab 72 nach Christus errichten. Bis zu 55.000 Zuschauer konnten in diesem Amphitheater die oft grausamen Spiele beobachten. Unweit davon das Forum Romanum mit Ruinen von Tempeln, Triumphbögen und weiteren Bauwerken aus verschiedenen Epochen des Römischen Reichs. Der Ursprung der Engelsburg am Ufer des Tiber liegt ebenfalls in der Antike. Errichtet wurde das Gebäude ursprünglich als Mausoleum für Kaiser Hadrian. Später wurde der Bau von verschiedenen Päpsten zur Festung umgebaut und diente als Zufluchtsort bei Gefahr. Papst Nikolaus III. ließ schließlich 1277 den circa 800 Meter langen Verbindungsgang vom Vatikanpalast zur Engelsburg, den Passetto, anlegen.
Ein besonderes Erlebnis erwartet die Reutlinger Gruppe am Abend. Nach den offiziellen Zeiten öffnen sich für sie die Türen zu den Vatikanischen Museen. Kunst ohne das übliche Gedränge. In der Sixtinischen Kapelle, dem Ort, an dem das Konklave, also die Papstwahl, abgehalten wird, können die von Michelangelo zwischen 1508 und 1512 gemalten Deckenfresken mit der Erschaffung des Adams und das etwa 20 Jahre später entstandene Stirnwandfresko, das Jüngste Gericht, in aller Ruhe bewundert werden.
Zu den üblichen Öffnungszeiten steht der Petersdom mit Andreas Englisch auf dem Programm. Vorab erläutert der Journalist und Vatikankenner, einem breiten Publikum bekannt durch seine Bücher und diverse Talkshows, mit launigen Worten während eines Abendessens seinen Werdegang, der im Vatikan besonders durch Papst Johannes Paul II. beeinflusst wurde. Natürlich dürfen auch Signierwünsche geäußert werden.
Die Führung beginnt in den Grotten unter dem Petersdom. Der Überlieferung nach soll direkt unterhalb des Hauptaltars das Grab des heiligen Petrus sein. Viele weitere Papstgräber befinden sich in der Krypta. Zuletzt wurde Benedikt XVI. im Januar 2023 dort beigesetzt. Die Basilika selbst beeindruckt allein schon wegen ihrer Größe mit einer Grundfläche von etwas mehr als 20.000 m², 44 Altären und Platz für etwa 20.000 Personen. Reiseleiterin Veronica ist für die sachlichen Informationen zuständig, Andreas Englisch für die eher blumig ausgeschmückten Geschichten und Anekdoten. Eine sehr gute Kombination!
Später sind die GEA-Leserinnen und -Leser im Palazzo Colonna zu Gast. Einem der größten und ältesten römischen Paläste mit einer bedeutenden Kunstsammlung im Privatbesitz der Familie Colonna, deren Stammbaum bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Dazu erzählt Andreas Englisch unterhaltsame Geschichten. Im Jahr 1787 besichtigte Goethe die Galerie und berichtete darüber in seinem Werk »Italienische Reise«. Noch mehr Kunstgenuss gibt es in der Galleria Borghese, wie etwa die von Antonio Canova geschaffene Figur der Schwester Napoleons, Pauline Borghese, als Venus.
Nach fünf Tagen steht die Rückreise nach Reutlingen an. Ciao Roma, vielleicht sehen wir uns wieder. Vertrauen wir doch einfach auf die Münzen im Trevi Brunnen.