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Zahl der Arbeitslosen im Südwesten steigt wieder

Nachdem Corona die Arbeitslosigkeit über den Sommer in die Höhe getrieben hatte, sanken die Zahlen zuletzt wieder. Nun ist auch dieser Trend aber erstmal wieder gestoppt - aber nicht wegen Corona.

Agentur für Arbeit
Ein Schild weist auf die Agentur für Arbeit hin. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild
Ein Schild weist auf die Agentur für Arbeit hin. Foto: Sina Schuldt/dpa/Archivbild

STUTTGART. Der Corona-Lockdown zu Weihnachten hat sich bisher nicht groß auf den Arbeitsmarkt im Südwesten ausgewirkt. Zwar ging die Zahl der Baden-Württemberger ohne Job im Januar erstmals seit mehreren Monaten wieder nach oben, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag mitteilte. Der Anstieg gehe aber über das übliche Maß in einem Januar nicht hinaus, hieß es. Zum Stichtag in der Mitte des Monats (13.1.) waren genau 283 621 Menschen arbeitslos gemeldet, 19 100 oder 7,2 Prozent mehr als im Dezember. Die Quote stieg von 4,2 auf 4,5 Prozent.

»Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat ist saisontypisch«, sagte der Chef der Regionaldirektion, Christian Rauch. »Der Lockdown seit Dezember hat sich bisher noch nicht in Arbeitslosigkeit niedergeschlagen. Vor allem die stark betroffenen Branchen wie Hotel, Gastronomie und Einzelhandel scheinen die staatlichen Unterstützungsleistungen weiterhin in Anspruch zu nehmen und dadurch ihre Beschäftigten halten zu können.«

Im Vergleich zum Vorjahr bleibt ein deutlicher Unterschied. Im Januar 2020, also noch vor dem Corona-Ausbruch in Deutschland, waren nur 220 523 Menschen im Südwesten arbeitslos - ein gutes Fünftel weniger.

Auf dem Ausbildungsmarkt waren Ende des Jahres noch 1194 unbesetzte Plätze übrig - etwas weniger als zum Jahresende 2019. 3861 unversorgte Bewerber suchten noch eine Stelle - deutlich mehr als im Vorjahr. Man sei trotzdem mit einem blauen Auge davongekommen, resümierte Rauch. »Das fünfte Quartal zeigt: Corona hat die Chancen der jungen Menschen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, zeitlich nach hinten geschoben, jedoch weniger stark beeinflusst als befürchtet«, sagte er. Als fünftes Quartal werden die drei Monate nach dem offiziellen Start des Ausbildungsjahres bezeichnet. (dpa)