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Aktuell Ba-Wü-Check

Solidarisch für die Demokratie

Foto: Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Foto: Foto: Daniel Bockwoldt/dpa

REUTLINGEN. Deutschlands erster und einziger grüner Ministerpräsident vernahm die Kunde der Regionalzeitungen in Baden-Württemberg.

Als alle Tageszeitungen des Landes mit einer Gesamtauflage von über fünf Millionen Exemplaren am 6. November 2019 mit himmelblauer Titelseite auf den Markt drängten und unter der Überschrift »Die beste Zeit für guten Journalismus ist jetzt« mit einem Leitartikel von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble für professionellen Journalismus vor Ort und die Verteidigung der Meinungfreiheit als eine der tragenden Säulen der Demokratie warben, wurde das im Land und weit darüber hinaus zur Kenntnis genommen. Einen solchen Akt der landesweiten Solidarität unter den Zeitungsverlagen und den Journalistinnen und Journalisten hatte es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegeben. Winfried Kretschmann machte es folgerichtig zum Thema bei seinem vielbeachteten Medienkongress in Stuttgart.

Baden-Württembergs Regionalzeitungen liefern im Vorfeld der Landstagswahlen im März 2021. Wie es um die Arbeit der Landesregierung steht, das wollen die Journalistinnen und Journalisten Baden-Württembergs genauer wissen. Im »BaWü-Check«, der ersten gemeinsamen landesweiten Umfrage aller Tageszeitungen in Kooperation mit dem renommierten Institut für Demoskopie (IfD) in Allensbach haben die Tageszeitungen des Landes erfragt, ob die Politik in Zeiten von Corona die richtigen Schwerpunkte setzt, an welcher Stelle gehandelt statt nur geredet wird.

Die erste Welle der repräsentativen Umfrage beschäftigt sich mit den Anforderungen der Coronakrise und im speziellen damit, wie die Bildungspolitik des Landes auf diese zugegebenermaßen große Herausforderung reagiert, wie das Krisenmanagement an den Schulen im Urteil der Bevölkerung funktioniert. Die wesentlichen Resultate der Umfrage stellt der Reutlinger General-Anzeiger auf dieser Seite vor.

In Zeiten von Falschmeldungen ist unabhängige Berichterstattung die Währung der Zukunft

In der zweiten Welle der Befragung geht es um die Verkehrspolitik, in der dritten um die Wirtschaft und die Zukunftsaussichten des Bundeslandes Baden-Württemberg im globalen Wettbewerb. »In Zeiten von Falschmeldungen, Filterblasen und erstarkendem Rechtspopulismus ist Vertrauen in solide Recherche und unabhängige Berichterstattung die Währung der Zukunft. Und Vertrauen kann nur entstehen, wenn der Journalismus es sich verdient«, sagt Valdo Lehari Junior, geschäftsführender Verleger des Reutlinger General-Anzeigers und Präsident des Verbandes Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV). Journalistinnen und Journalisten wollen nah dran sein am Leben der Menschen in der Region, wollen die Emotionen auffangen und beschreiben, die politischen und gesellschaftlichen Debatten antreiben, die Welt abbilden – wie die Szenen vor Ort.

Tag für Tag greifen 36,8 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zu einem gedruckten Zeitungsexemplar. Die Reichweite der Tageszeitungen liegt bei 52 Prozent, mehr als jeder zweite Deutsche ab 14 Jahren liest täglich eine Printausgabe. Die steigende Reichweite der digitalen Zeitungsangebote verzeichnet täglich 16,3 Millionen Nutzer und erreichen damit 23,6 Prozent der Bevölkerung ab 16 Jahren.

Die größte Leserschaft haben unangefochten die regionalen Abonnementzeitungen mit 29,9 Millionen täglichen Printlesern. 42,3 Prozent der Bevölkerung lesen damit die regionalen Titel auf Papier, neun Millionen täglich digital.

Das alles ist keine Garantie für die Zukunft. Wir wissen, dass seriöser Journalismus und die klassische Regionalzeitung unter Druck geraten sind. Wir wollen akzeptable Bezahlmodelle schaffen, guter Journalismus hat nicht nur einen unumstrittenen Wert, er hat auch seinen Preis. Auch, weil die lokale und regionale Öffentlichkeit unsere wesentliche Zielgruppe ist und bleibt, haben sich die Regionalzeitungen des Landes solidarisch zusammengeschlossen, um Projekte im Sinne der Leserinnen und Leser voran zu treiben, die eine Regionalzeitung allein kaum realisieren könnte. 45 Verlage und 78 Zeitungstitel beteiligen sich an der aktuellen Umfrage. Wir finden, ein stolzes Zeichen unserer Solidarität.

Auf dem Weg zu zukunftsweisenden Landtags- und Bundestagswahlen 2021 sind wir, liebe Leserinnen und Leser, an ihrer Seite. Wir wollen auch in den für alle nicht einfachen Krisenzeiten weiter Gesicht zeigen für guten Journalismus. Dazu gibt es keine Alternative. (GEA)