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BWIHK: Südwest-Industrie droht »dramatischer Stellenabbau«

Teile eines Getriebes liegen in einer Produktionshalle
Schneckenräder, Teile eines Getriebes, liegen in einer Produktionshalle. Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild
Schneckenräder, Teile eines Getriebes, liegen in einer Produktionshalle. Foto: picture alliance/dpa/Symbolbild

STUTTGART. Rund 40 Prozent der Industriebetriebe in Baden-Württemberg planen, wegen der Auswirkungen der Corona-Krise Stellen abzubauen. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage des baden-württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK). Immerhin rechnet demnach noch mehr als die Hälfte der Betriebe mit gleichbleibenden Beschäftigtenzahlen, aber nur zwei Prozent wollen mehr Personal einstellen.

Um einen »dramatischen Stellenabbau« zu vermeiden, brauche die Industrie im Land ein differenziertes Maßnahmenpaket, forderte Johannes Schmalzl, Hauptgeschäftsführer der IHK Region Stuttgart, am Mittwoch in Stuttgart: »Die Soforthilfen löschen das Feuer, aber wir brauchen in den nächsten Monaten längerfristig wirksame Instrumente.«

Für mehr Liquidität könne beispielsweise die Rücknahme der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge sorgen, die immer noch zu einer hohen finanziellen Belastung gerade kleinerer Betriebe führe. Auch sollten die Steuerlast gesenkt, das Glasfaser- und Mobilfunknetz ausgebaut und die Start-Up-Förderung ausgeweitet werden. Sonst könne es für die Kernbranche des Landes keinen erfolgreichen Neustart geben, heißt es beim BWIHK.

81 Prozent der Industrie-Unternehmen im Land verzeichnen laut der Umfrage derzeit Nachfragerückgänge, 44 Prozent berichten über die Stornierung bereits eingegangener Aufträge, 96 Prozent klagen über sinkende Inlandsnachfrage. »Die Umfrageergebnisse der für das Land so wichtigen Branche sind beängstigend«, sagte Schmalzl. Die Industrie stelle knapp 25 Prozent der Arbeitsplätze und 32 Prozent der Wertschöpfung in Baden-Württemberg. (dpa)