BERLIN. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, rechnet damit, dass Masken nicht mehr aus dem Alltag verschwinden werden.
Auf die Frage, ob er einen Zeitpunkt sehe, an dem Corona als ganz normale Erkrankung angesehen werden könne, sagte Montgomery am Sonntag im ARD-»Europamagazin«, der Punkt sei erreicht, wenn 85 Prozent der Bevölkerung durch Impfung und Durchmachen der Erkrankung immunisiert seien. »Wir werden aber Corona nie wieder los. Wir werden in bestimmten Situationen immer Masken tragen müssen, Hände waschen müssen, Abstand halten und wir werden regelmäßig nachimpfen müssen, wie wir das von der Grippe ja auch kennen«, fügte er hinzu.
Britische Öffnungen »völlig unverantwortlich«
Mit Blick auf den deutlichen Anstieg der Ansteckungszahlen in Großbritannien und die dort geplante Aufhebung der Corona-Beschränkungen sagte Montgomery, er halte es für »völlig unverantwortlich, bei diesen Inzidenzwerten und bei einer stockenden Impfkampagne (...) derartige Lockerungsübungen zu machen.« Er frage sich, wieviele Menschen sich am Abend beim EM-Finale im Wembley-Stadion anstecken würden. »Und mir graust ein bisschen davor.« (dpa)